Gelsenkirchen-Buer. . Die Ausstellung mit Malerei von Heike Feddern und Harald Lange wird am Freitag in der Galerie Werkstatt in Buer eröffnet.
Wenn eigenwillige Gesichter fantastische Geschichten erzählen, wenn Zahlen und Buchstaben wild um zarte Köpfe schwirren, dann trifft die Malerei von Heike Feddern auf die von Harald Lange. Beide Gelsenkirchener Künstler stellten ihr Werk bereits wiederholt gemeinsam aus. Ab Freitag treten ihre Arbeiten wieder in den Dialog. Dann eröffnet die Galerie Werkstatt die Schau „Feddern - Lange“.
Zu sehen sind vor allem neuere Arbeiten, aber auch die passen trotz unterschiedlicher Stile perfekt zusammen. Heike Feddern widmet sich in ihrem Schaffen vor allem überbordenden, mythisch und märchenhaft aufgeladenen Szenerien. Die aktuellen Werke in ganz unterschiedlichen Formaten wirken deutlich ruhiger und zurückgenommener als bislang. Der Fokus richtet sich auf zumeist monochromer Farbfläche auf die Figur, vor allem auf das Porträt.
Was Menschen auf dem Kopf tragen
Neu sind auch grafische Strukturen und Muster, die den Arbeiten ebenfalls zusätzliche Ruhe geben. Die Augen blicken den Betrachter direkt an, ziehen ihn magisch hinein ins Bild.
Manchmal gibt die Künstlerin mit ihren Bildtiteln kleine Wegweiser zum Verständnis der Malerei. Immer wieder widmet sie sich der Gestalt des „Rotkäppchens“. „Punkte sammeln“ heißt das Bildnis einer modelgleichen Schönheit mit dem gepunkteten Kleid und einem Punkt (oder Loch) auf der Stirn. Für wen Namen Schall und Rauch sind, der schaue auf diese Köpfe: „Bei meinen Figuren spielt sich vieles auf dem Kopf ab.“ Und damit im Kopf des Betrachters.
Fotos von Blumen, in üppigen Tönen bearbeitet
Eine Frau mit einem Haufen voller Holzscheite auf dem Kopf befindet sich ganz offensichtlich auf dem Holzweg. Eine andere trägt einen roten Hummer stolz wie eine Krone auf dem Kopf, dazu Blumen und Früchte, ein wahres Erntedankfest. Fantastisch surreal die Szenerie mit einer „Austernsucherin“, die mit dem Körper einer Perle glänzt. Fedderns Bildnis der „Venus“ erinnert an Botticelli.
Auch Harald Lange stellt die menschliche Figur und das Porträt in den Mittelpunkt seines Schaffens.
Der Künstler, bekannt für das Nutzen alter Landkarten als Malgrund, zeigt aber auch ganz aktuelle, großformatige Arbeiten, in denen poppige Blumen dominieren. Die fotografierte der Künstler zunächst im Garten, druckte die Fotos und bearbeitete sie malerisch in üppigen Tönen. Kleine, zarte Figuren huschen auch hier übers Blatt, Wortfetzen auch: „Ich kann nicht ohne Buchstaben.“
Harald Langers vielschichtige Porträts, oft entstanden aus Übermalungen, zeigen zumeist melancholische Menschen, die ins Leere blicken. Auch sie umgibt, ähnlich wie Heike Fedderns Bilder, eine geheimnisvolle Aura, in die sich der Betrachter verlieren kann.
>> INFO-BOX: Die Eröffnung und das Sommerfest
Die Ausstellung „Feddern - Lange“ wird am Freitag, 8. Juni, um 19 Uhr in der Galerie Werkstatt an der Hagenstraße 34 in Buer eröffnet und ist bis 24. August zu sehen. Öffnungszeiten: di bis fr 16 bis 8 Uhr.
Nach der Eröffnung lädt der Verein zum 10. Werkstatt-Sommerfest ein. Unter anderem gibt’s eine Kunsttombola.