Gelsenkirchen. . Personalrat verabschiedet Resolution mit dem Titel „Hilfe dringend erforderlich“. Die Situation in Gelsenkirchen habe sich weiter verschlechtert.
Bei ihrer Personalversammlung für Grundschullehrkräfte haben die Lehrerinnen und Lehrer um ihren Vorsitzenden Lothar Jacksteit eine Resolution unter der Überschrift „Hilfe dringend erforderlich!“ verabschiedet. Darin heißt es: „Die Personalversammlung (...) stellt fest, dass die in den Resolutionen der Jahre 2010 bis 2017 genannten konkreten Maßnahmen nicht erst genommen wurden. Im Jahre 2018 muss konstatiert werden, dass sich hierdurch die Situation an Gelsenkirchener Grundschulen noch weiter verschlechtert hat.“
In benachteiligten Stadtteilen, wo die Herausforderungen am höchsten sind, müssten ihrer Meinung nach viel mehr Stellen für Lehrer und Sozialarbeiter geschaffen werden. Dort seien die Arbeitsbedingungen für Personal und Kinder teilweise unzumutbar. Nicht zuletzt aufgrund der Flüchtlings- bzw. Zuwanderungsströme seien Schulklassen überfüllt und das Angebot an Schulraum zu knapp. Es fehlten darüber hinaus qualifizierte Fachkräfte an.
Vier zentrale Forderungen
„Alle im Bildungssystem tätigen Akteure zeigen größtes Engagement, den Kindern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Unter den gegebenen Bedingungen können sie diese Aufgabe nicht bewältigen“, heißt es weiter. Die Personalversammlung ruft darum alle Entscheidungsträger dazu auf, im Sinne ihrer Forderungen tätig zu werden. Die Forderungen sind:
• „Klassengrößen begrenzen und Räume schaffen: Viele Klassen sind schon jetzt bis zur Obergrenze gefüllt. Kleinere Lerngruppen und zusätzlicher Schulraum müssen eingerichtet werden.“
• „Personelle Ressourcen: Mehr ausgebildete Lehrkräfte und multiprofessionelle Kräfte aus den Bereich Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Psychologie und Therapie werden dringend benötigt. Doppelbesetzungen und Vertretungsreserven an allen Schulen müssen zur Regel werden.“
• „Gesundheitsschutz beachten: Die veränderten Anforderungen setzen Kolleginnen und Kollegen zunehmend unter Druck. Es müssen geeignete Entlastungen erfolgen. Stärkeres Augenmerk muss auf die Beachtung der Arbeitsschutzrichtlinien und -gesetze gelegt werden.“
• „Nachhaltigkeit von Projekten fördern: Gute und prämierte Projekte der Stadt Gelsenkirchen zur Förderung und Forderung der Kinder bedürfen weiterer finanzieller Unterstützung, damit wirklich alle Kinder beste Bildung genießen können.“
Das Schreiben endet mit einem eindringlichen Appell: „Wir fordern alle Verantwortungsträger auf, an einem Strang zu ziehen und endlich zu handeln.“