Gelsenkirchen. . Die erste Etappe im Berufsverkehr wird für mich als Autofahrerin sicher die härtere. Das Thermometer im Auto zeigt 26 Grad. Das fängt ja gut an.
Die erste Etappe im Berufsverkehr wird für mich als Autofahrerin sicher die härtere. Das Thermometer im Auto zeigt 26 Grad und schon das Ausparken auf dem Hof hinter der Redaktion hat dank „ Autoballett“, wie wir das Entknoten unserer eng geparkten Fahrzeuge hinter der Redaktion nennen, vier Minuten gekostet. 16.04 Uhr, Kollegin Inge Ansahl sitzt bestimmt schon in der Bahn. Das fängt ja gut an.
Schon das Ausrangieren dauert ewig
Die Ampel am Propsteiweg ist natürlich rot. Ebenso wie die nächste an der Ecke Overwegstraße. Die Zeit rennt, die Autos schleichen. 16.10 Uhr – die Vattmannstraße rückt ins Blickfeld. Nur noch drei Ampelphasen und schon habe ich die Florastraße erreicht. 17 Minuten für 500 Meter – rückwärts kriechend hätte ich das wohl auch geschafft. Immerhin geht es jetzt endlich weiter. Bis zur Berliner Brücke fließt der Verkehr. An der Schalker Meile aber ist Schluss mit lustig. Stau. Von links hinten kommt die 302, die Kollegin kann ich allerdings nicht darin entdecken. Sie war vermutlich schon in der letzten Bahn. Mist.
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16.28 Uhr, an der Kreuzung Uferstraße knubbelt es sich schon
wieder. Bis zu Gelsenwasser an der Willy-Brandt-Allee ist
Stop-and-Go, danach läuft es endlich: Die Uhr zeigt 16.35 Uhr, die
Arena liegt hinter mir. Die Ampeln sind jetzt gnädig.
16.40 Uhr: Die Parkboxen hinter dem Kunstmuseum liegen vor mir. Und direkt vor mir fährt jemand raus!!! Jetzt aber flott: Um 16.42 Uhr erreiche ich mit hängender Zunge den Museumsvorplatz. Die Kollegin grinst mir schon tiefenentspannt entgegen, hatte unterdessen schon mehrere Nachfragen per Whatsapp geschickt, wo ich denn bleibe... Es steht sowas von 1: 0 für die Straßenbahn.....
Nächster Vormittag: Start in die Rückrunde
Etappe 2 ist meine Chance, besser gesagt die Chance für den Autofan
in mir, das fühle ich gleich an diesem Morgen. Start ist um 11.12
Uhr – diesmal sogar ohne Autoballett. Natürlich ist jede Ampel bis
zum Musiktheater rot. Aber eben nur eine Phase lang. Sechs Minuten
bis zum Musiktheater sind völlig in Ordnung.
Die Kurt-Schumacher-Straße ist nicht leer, aber der Verkehr fließt. An der Berliner Brücke kommt mir schon die zweite 302-er Bahn entgegen, gen Norden ist keine in Sicht. Ich werde immer sicherer: Diesmal warte ich am Ziel auf die Kollegin.
Um 11.25 Uhr, an der Kreuzung Uferstraße, steht links neben mir plötzlich die Straßenbahn. Aber von wegen Vorrangschaltung: Das Autogrün kommt vor der Freigabe für die Bahn. Vermutlich, weil noch Fahrgäste an der Haltestelle aussteigen mussten. Die Kollegin war in der Bahn nicht zu entdecken.
An der nächsten Ampel hat die Bahn wieder aufgeholt. Das Wechselspiel wiederholt sich ab sofort. Am Polizeipräsidium steht sie wieder direkt neben mir – und bekommt freie Fahrt, bevor die Ampel für Linksabbieger in die Hölscherstraße grün zeigt. 11.30 Uhr. Das wars dann wohl mit der Führungsrolle. Schließlich sind Parkplätze in Museumsnähe eher Mangelware.
Pures Glück: Freier Parkplatz in bester Lage
Doch auch diesmal ist das Glück mit der luftverpestenden Autofahrerin: In bester Lage an der Breddestraße wartet eine freie Parklücke geradezu darauf, besetzt zu werden. Um 11.33 Uhr hocke ich gemütlich vor dem Museum, um auf Inge Ansahl zu warten. Diesmal schreibe ich ihr eine Nachricht: „Wo bleibst du?“ Um 11.43 Uhr trifft sie ein. Hätte eigentlich für einen Kaffee gereicht.
Fazit: Das nennt sich wohl ein klares Unentschieden. Im Berufsverkehr ist die 302 rundumm bessert. Zu verkehrsärmeren Zeiten dürften beide annähernd gleich schnell sein, wenn man Ticketkauf und Parkplatzsuche außen vor lässt.