Die Sorgen geisterten seit Tagen durchs Werk. Mittwoch trafen sie die Belegschaft dann dennoch unvorbereitet und mit voller Wucht.
Denn was da verkündet wurde, sprengte die bisherige Vorstellungskraft bei ZF in Schalke-Nord. Die Produktion soll Ende 2018 auslaufen, verkündete die Unternehmensführung – trotz aller Garantien und Zusagen für die Jahre nach 2020, die es offenbar vor wenigen Wochen noch von der gleichen Führungsriege gegeben hatte. Fassungslosigkeit und Wut sind nachvollziehbar.
Die Belegschaft sieht sich von langer Hand ausgehebelt. 350 Beschäftigte in der Produktion sind direkt betroffen, wohl insgesamt 510 Mitarbeiter am Standort. Denn was sollen Logistiker oder Kaufleute vor Ort, wenn es das Werk nicht mehr gibt? Die Frage wurde nicht beantwortet. Für den ohnehin ausgezehrten Gelsenkirchener Industrie-Sektor ist das ein weiterer Schlag. Abgemildert werden soll er. Kampfbereitschaft für jeden Arbeitsplatz signalisieren Betriebsrat und IG Metall. „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“, heißt es ja. Da ist die Motivation verständlich. Vaillant und Wellpappe haben zuletzt aber gezeigt, dass sich international operierende Unternehmen davon wenig beeindrucken lassen. Leider.