Gelsenkirchen. Schwerpunkthema des Programms wird in der kommenden MiR-Spielzeit die Arbeitswelt sein. Inspiriert wurde es durchs Ende des Ruhrgebietsbergbaus.

„Wir haben, wie immer, das ungewöhnlichste Programm aller Opernhäuser in Nordrhein-Westfalen zu bieten“, sagt der Generalintendant Michael Schulz selbstbewusst, als er im Musiktheater im Revier die Höhepunkte der kommenden Spielzeit vorstellt. Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) lobt eine gute Mischung aus Neuem und Bewährtem, aber vor allem, dass sich das Musiktheater „als Forum gesellschaftspolitischer Debatten etabliert“ habe, die zudem tagesaktuell seien.

Fast 150 Seiten stark ist das Programm für die Spielzeit 2018/2019.
Fast 150 Seiten stark ist das Programm für die Spielzeit 2018/2019. © Michael Korte

So greife das Schwerpunktthema Arbeit nicht nur auf, dass die letzte Zeche im Ruhrgebiet schließt, sondern auch damit verbundene Themen wie Menschenwürde und Freiheit. „Aber wir haben nicht vor, die ganze Zeit kohleschwarz zu tragen“, betont Schulz. Denn es gehe auch um den sozialen Arbeitsmarkt sowie um aktuelle und künftige Herausforderungen der Arbeitswelt.

Das zeigt etwa ein Höhepunkt der nächsten Saison: „Mass“ (Premiere am 6. Oktober) von Leonard Bernstein, realisiert von Richard Siegal, in dem ein schwerarbeitender Priester an seinen Ansprüchen zu zerbrechen droht. Dieses Theaterstück mit Sängern, Tänzern und Musikern sei eine echte Großproduktion, an dem das ganze Haus beteiligt sei. „Es ist die größtbesetzte Partitur, die mir jemals in die Finger gekommen ist“, ergänzt Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Doch das Musiktheater bietet nicht nur Bombast, sondern eine gute Mischung aus Opern, Musicals, Chansons, Märchen, Kinderangeboten und Sinfoniekonzerte.

Viele Premieren als Glanzstücke

Zu den Glanzstücken der nächsten Spielzeit gehören die Premieren der von Jan Peter inszenierten Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht (26. Januar), Tschaikowskis „Eugen Onegin“ (1. März) und Richard Wagners „Rheingold“ (11. Mai 2019). Erstmals zeigt das MiR auch die Oper „Die Perlenfischer“ (22. Dezember), bei der die Assoziation zum Bergbau aufkommen dürfe, so Michael Schulz, weil dort Männer unter Lebensgefahr in die Tiefe steigen, um Wertvolles zu suchen, von dem nicht sie selbst, sondern die Reichen profitieren. Neu ist auch Jaromír Weinbergers „Schwanda der Dudelsackpfeifer“ (15. Juni). „Das ist eine großartige, tschechische, fantastische Märchenoper“, wirbt Michael Schulz. Wer Märchenfilme wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ möge, „der wird sich hier wiederfinden“.

Üppiges Konzertangebot

Märchenhaft wird’s auch beim Ballett. So inszeniert Benvindo Fonseca „Ein Nussknacker-Traum“ für Kinder (17. November) und Bridget Breiner „Ein Sommernachtstraum“ (31. März), die ein weiteres Shakespeare-Stück auf die Ballettbühne bringt, indem sie „Romeo und Julia“ an den Kennedyplatz zurückholt (3. Februar).

Außerdem ist ein üppiges Konzertprogramm geplant, mit neun Sinfoniekonzerten (ab 17. September), mit Foyerkonzerten, Sparkassenkonzerten und vier Sonntagskonzerten rund um Mozart.

Mit dem neuen Programm, dessen Heft fast 150 Seiten stark ist, will das Musiktheater im Revier sowohl Neulinge und Kinder an Opern, Ballett und Konzerte heranführen, als auch Szenekenner entzücken.

>> Kultur zum Schichtende

  • Die Reihe „Schicht im Schacht: Die letzte Seilfahrt“ beschäftigt sich mit dem Ende des Ruhrgebietsbergbaus. Dazu zählt etwa die lange Filmnacht „Rote Erde“ (19. Oktober), der MiR-Salon Arbeitswelten (13. November), aber auch die Oper „Rheingold“ (ab 11. Mai 2019).
  • Weitere Infos zum Programm, zu Preisen und Abos auf:
    musiktheater-im-revier.de