Gelsenkirchen-Ückendorf. . Altstadt ade: Für die Deutsche Post DHL wird eine Zustellbasis in Ückendorf gebaut. Der neue Standort geht im Frühsommer in Betrieb.
Zentrale Innenstadtlage, möglichst nah am Bahnhof, gut zu Fuß erreichbar: Das galt für die alte Bundespost, als sie einst ihre Standorte einrichtete. Der an der Husemannstraße stammt baulich aus den 1970er Jahren – und ist längst zu eng geworden für insgesamt rund 230 Post-Beschäftigte, für die nötigen Fahrzeuge – davon allein 55 für die DHL-Dienste. „Wir platzen aus allen Nähten. Manchmal ist mit den Autos kein Rauskommen“, sagt Dieter Pietruck, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group. Die Zukunft ist bereits Signal-Postgelb lackiert und entsteht in Stadtrandlage an der Ostpreußenstraße 30. Im Frühsommer soll dort die neue DHL-Zentrale betriebsbereit sein.
Zuwachsraten von sechs bis zehn Prozent pro Jahr
„7500 Pakete werden an der Husemannstraße täglich bearbeitet. Weihnachten das Doppelte“, sagt Zustellbasenleiter Bernd Venhoff. Der Bereich boomt – mit Zuwachsraten von sechs bis zehn Prozent pro Jahr. Und dabei wird nicht einmal ganz Gelsenkirchen von hier aus angedient. Für Buer, Scholven und Hassel ist die Basis in Dorsten das Paket-Drehkreuz. Im Paketzentrum in Dorsten, einem von 34 DHL Paketzentren deutschlandweit, werden bis zu 32 000 Pakete sortiert, verteilt und versandt. Von dort wird auch morgens die Basis Gelsenkirchen bedient.
Vor allem der Paketumschlag an der Husemannstraße – hier ist die Post seit Jahren nur noch Mieter – läuft seit Jahren laut Basisleiter Stefan Schultz unter erschwerten Bedingungen. Keine 750 Quadratmeter misst die bisherige, verwinkelte Halle, die auch die Briefzusteller teilweise noch als Verteilzentrum nutzen. Die Logistik sei, nun ja, beschwerlich. Abhilfe ist in Sicht. Fast 2000 Quadratmeter groß wird die neue Halle, über 35 Tore wird künftig der Umschlag abgewickelt. In Ückendorf ist der Neubau bereits weit fortgeschritten, der Innenausbau läuft, Trockenbauer und Elektriker sind vor Ort, außen werden noch Massen bewegt – die künftige Hof- und Rangierbereiche sind aktuell eine Mischung aus Schlamm-Wüstenei und ersten Schotterflächen.
Spezialisiert auf Gewerbe- und Logistikimmobilien
Mieter wird die Deutsche Post DHL, Bauherr ist die Essener Thelen Engeneering GmbH, die sich auf Gewerbe- und Logistikimmobilien spezialisiert hat und ihr Portfolio um einen weiteren DHL-Komplex erweitert. Thelen hat von Thyssen-Krupp am Rand der Industriebrache Schalker-Verein gut 10 000 Quadratmeter Fläche erworben, die nun bebaut werden. „Wir erstellen Gebäude und bewirtschaften sie“, sagt Geschäftsführer Carsten Faust. Invest in Gelsenkirchen: bis zu 4,5 Millionen Euro.
In der künftigen Zustellbasis sollen knapp 100 Paketzusteller, Sortierer, Auszubildende und Mitarbeiter in der Stellenleitung arbeiten. „Für die Kunden in Gelsenkirchen“, betont Pietruck, „ändert sich nichts“.
Vorbereitet auf mehr Elektro-Mobilität
Die neue Zustellbasis wird bereits für die mobile Zukunft geplant. Für E-Mobile wird an der Ostpreußenstraße die (Lade)-Infrastruktur geschaffen. So recht in Fahrt sind Elektro-Autos bei der DHL Group in Gelsenkirchen bislang noch nicht gekommen. Aktuell sind lokal zwei E-Scooter im Praxisalltag unterwegs.