Gelsenkirchen. . Am Freitag trat Eisbär Lara mit ihrem Baby erstmals auf die Außenanlage. Das Mädchen im Zoom Gelsenkirchen ist neugierig und nicht wasserscheu.

Das Kind hat endlich einen Namen. „Es ist ja wirklich unhöflich, immer nur von ihr zu reden“, schmunzelte Oberbürgermeister Frank Baranowski, bevor er in der Zoom Erlebniswelt den Umschlag öffnete und den Namen „Nanook“ für das vor 18 Wochen geborene Gelsenkirchener Eisbärbaby bekanntgab. Ein kleines Mädchen brach in Tränen aus: Lena hatte so auf Mathilda gehofft!

Wow: Da ist sie, die Gelsenkirchener Eisbärsensation! Kaum ging das Tor hoch, kamen sie ins Freie, Bärenmutter Lara und ihr süßer Nachwuchs.
Wow: Da ist sie, die Gelsenkirchener Eisbärsensation! Kaum ging das Tor hoch, kamen sie ins Freie, Bärenmutter Lara und ihr süßer Nachwuchs. © Fabian Strauch

Das Mädchen schluchzte, Zoo-Tierärztin Dr. Pia Krawinkel strahlte: „Ein passender Name! Nanook bedeutet in der Sprache der Inuit Eisbär.“ Das Gelsenkirchener Bärenkind sei schließlich auch eine wichtige Botschafterin für den Artenschutz: „Da wollen wir sie nicht zu sehr vermenschlichen.“

Wozu am gestrigen Freitag aber dennoch alle ein wenig neigten. „Wie süß!“, war der am meisten ausgerufene Satz, als sich um kurz nach 12 Uhr der eiserne Schieber zur Außenanlage hin öffnete und sich das Bärenkind erstmals der Öffentlichkeit zeigte.

Für Zoopersonal und Gäste ein Gänsehautmoment

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Zuerst steckte Bärenmutter Lara ihre schwarze Nase nach draußen und dann ihren mächtigen weiß-braunen Körper. Und dann tauchte es viereinhalb Monate nach seiner Geburt endlich auf, das Wunderkind, die Sensation, das erste Eisbärbaby Gelsenkirchens! Es drängte sich neugierig und forsch an der Mutter vorbei ins Freie, setzt sich erst einmal kurz hin und eroberte sich dann im Galopp die 1650 Quadratmeter große Außenanlage.

Kameras klickten ohne Unterlasse, über 80 Journalisten drängten sich vor den Glasscheiben, um einen Blick zu erhaschen auf das etwa 20 Kilo schwere Plüschtier. Tierärztin Pia Krawinkel beobachtete begeistert und erleichtert das verspielte Duo: „Ich hab mich erst gar nicht getraut, hinzugucken. Aber die Kleine gibt richtig Gas.“ Da sei ein sehr emotionaler Tag, gesteht die erfahrene Tierärztin.

Eisbärbaby kann sofort schwimmen

Die Würfel sind gefallen: Das Eisbärbaby heißt „Nanook“. OB Frank Baranowski hält das Namensschild hoch, rechts daneben Pate Bernhard Lukas (Sparkasse).
Die Würfel sind gefallen: Das Eisbärbaby heißt „Nanook“. OB Frank Baranowski hält das Namensschild hoch, rechts daneben Pate Bernhard Lukas (Sparkasse). © Fabian Strauch

Derweil springt Lara ins Wasser, die Kleine gleich hinterher. Pia Krawinkel staunt: „Eisbärenkinder können sofort schwimmen, das tun sie nach der Erfahrung anderer Zoos aber erst nach etwa zehn Tagen.“ Auch Pflegerin Martina Ernst staunt über den selbstbewussten kleinen Bären und zückt das Handy: „Lara passt super auf, sie ist eine vorbildliche Mutter.“

Ein großer Tag auch für Tierpfleger Markus Tekampe. Er war es nämlich, der den Schieber zwischen Bruthöhle und Außenanlage öffnen durfte: „Beide Bären standen direkt vor der Tür, sie spürten, da passiert was.“ Der kleine Bär sei so aufgeregt gewesen, „der hat sogar gezittert."

Zoom Gelsenkirchen bietet Eisbär-Souvenirs an

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Vorbei ist die Zitterpartie auch für den zoologischen Leiter Frank Ahrens. Der Minibär ist so gesund und putzmunter, dass alle optimistisch sind, dass ihm nichts mehr zustößt. Selbst der erfahrene Zoochef sagt: „Als die Bären raus kamen, war das ein toller, ein Gänsehautmoment.“ Für ihn war das, sagt Ahrens, der bislang größte Augenblick in seinem ganzen Berufsleben.

„Nanook steht auch für den Artenschutz, den zoologische Gärten betreiben“, betonte der Oberbürgermeister „Die Lebensräume in der Natur sind bedroht.“ Der Zoo bietet übrigens ab sofort auch jede Menge Eisbären zum mit nach Hause nehmen an: aus Plüsch und in der Schneekugel!