Altstadt. . Tausende Besucher genossen am Wochenende auf der Bahnhofstraße das Farbenmeer. Die Händler sind mit Umsatz zufrieden.
Der traditionelle Blumen-und Gartenmarkt der Werbegemeinschaft Gelsenkirchen City beginnt am Bahnhof gleich ganz exotisch. Thailändische Sonnenschirme, Holzelefanten und sitzende Buddhas schmücken den Stand von Marlies Ende aus Aalsmeer, ein perfekter Rahmen für ihr ausgefallenes Angebot an orientalischen Zimmerpflanzen. Ihr Bruder Dennis gleich nebenan ist auf mediterrane Gewächse für den Garten spezialisiert. „Kann die immer in der Sonne stehen?“, fragt eine Kundin und zeigt auf eine lilafarbene „Polygala myrtifolia“. „Ja, die Kreuzblume liebt das“, informiert der holländische Händler eloquent.
Sommerliche Temperaturen
Tausende Besucher drängen sich am Samstag und Sonntag durch die Bahnhofstraße, bunte Farbtupfer sind die Stände mit der reichhaltigen Auswahl an heimischen und auswärtigen Pflanzen, aber auch die Menschen mit ihrer fröhlichen, farbenfrohen Sommerkleidung. Endlich Sonne, endlich Frühling, ja fast Sommer. Am Sonntagnachmittag zeigt das Thermometer bis zu 25 Grad.
„Wir Minis sind zwei Jahre alt“, steht auf einem handgeschriebenen Zettel. Die Minis, das sind kleine niedliche Kakteen, kaum einen Daumen groß. Kai Sandkötter aus Rheine bietet ausschließlich wasserspeichernde und sukkulente Pflanzen an. „Die Leidenschaft habe ich von meinem Vater“, erklärt der 30-jährige Markthändler lachend. Aus der persönlichen Erfahrung heraus wirbt er heute mit dem Spruch „Kinder lieben Kakteen“. Das kommt an.
Der „Kuschelkaktus“ ist optimal für die ganz Kleinen
Zahlreiche Mütter sind begeistert, wenn sich ihr Nachwuchs für die lustigen Pflänzchen interessiert. Der „Kuschelkaktus“ ist optimal für die ganz Kleinen, daran sticht man sich nicht. Es gibt aber auch derbgedornte, zum Beispiel der „Echino fosullus“. „Gefällt meist den Jungs am Besten.“. Sandkötter gibt selbstverständlich auch Anweisungen, wie die Pflanze zu pflegen ist, die Kinder hören aufmerksam zu, übernehmen Verantwortung.
Auf informative Beratung setzt auch Dieter Born aus Solingen. Seit 30 Jahren handelt er nebenberuflich mit Bonsais. Die Erde, in der die kleinen Bäumchen stehen, muss immer feucht sein. „Auch ein Bonsai hat viele Blätter, sprich eine große Fläche, aus der Wasser verdunstet.“ Born verrät den besten Standort im Zimmer, möglichst hell sollte er sein. Der ein oder andere Kunde nimmt dann gleich auch noch einen japanischen Tempel aus Keramik mit, das passt optisch ganz hervorragend.
Dekorationsartikel zum Thema Garten und Pflanzen gibt es bei vielen Händlern, Eimer im Vintage-Look, Leuchten, Mobiles - das Angebot ist riesengroß.
Das gilt auch für den kleinen Hunger zwischendurch. Straßencafés, Bratwurststand, Eisdielen, überall volles Haus. Der Verkäufer von Südtiroler Speckspezialitäten freut sich, „die Leute sind im Urlaubsfeeling“ – und kaufen.
Ruhe und Besinnung
Wem es am Sonntagnachmittag nach dem Shoppen und Bummeln auf der rappelvollen Bahnhofstraße für einen Moment nach Ruhe und Besinnung war: kein Problem. Die Türen der Propsteikirche St. Augustinus am Heinrich-König-Platz waren weit geöffnet.
Ein Trio musizierte im Inneren, während sich Besucher auf die Kirchenbänke setzten und einfach still nur lauschten.