Gelsenkirchen. . 2012 trat der Hildener die Nachfolge von Luidger Wolterhoff als Chef der Arbeitsagentur an. Ab April arbeitet er in der Agentur in Mettmann.
Wenn das mal keine glückliche Fügung für die Beteiligten ist: Der Chef der Arbeitsagentur in Mettmann mit Wohnort Bochum, Marcus Kowalczyk, wechselt zum 1. April zur Agentur nach Gelsenkirchen – und Karl Tymister rückt nach fünfeinhalb Jahren an seinem neuen Arbeitsplatz in der Agentur in Mettmann seinem Wohnort Hilden äußerst nah.
Er mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Das ist auch der Grund für das lachende Auge, mit dem sich der 51-jährige Arbeitsagentur-Chef verabschiedet. „Ich gewinne jeden Tag Zeit für meine Familie.“ Und seine Töchter, anderthalb und sieben Jahre alt, bekommen ihren Papa regelmäßig zu Gesicht. Aber dann gibt es da auch ein weinendes Auge, gibt Tymister zu. „Weil ich in Gelsenkirchen und Bottrop viele Menschen getroffen habe, mit denen ich gerne zusammengearbeitet habe.“
In Mettmann, sagt er, erwarte ihn „ein wahnsinniger Mix“. Der Kreis reicht von Monheim über Velbert bis Heiligenhaus an der Grenze zu Essen. Ein Riesengebiet mit unterschiedlich strukturierten Städten. Das ist auch der Grund dafür, das Tymister keinen direkten Vergleich der Arbeitsmarktlage ziehen kann. Besser vielleicht: noch nicht
Beschäftigung konsequent gewachsen
Also ein kurzer Blick zurück auf Gelsenkirchen, eine Stadt, die er im positiven Sinn als etwas ganz Besonderes bezeichnet. Schade sei, dass sich die deutlich positive Entwicklung bei der Arbeitsvermittlung nicht in den Arbeitsmarktzahlen niederschlage. „Die Beschäftigung ist in den vergangenen Jahren konsequent gewachsen – und zwar sowohl im Vollzeit- als auch im Teilzeitbereich.“ Das dies bei der Arbeitslosenquote nicht sichtbar ist, liege auch daran, dass die Einwohnerzahl gestiegen sei.
Tymister spricht von realistischem Optimismus
Tymister sendet zum Abschied ein deutliches Signal: „Es geht bergauf.“ In die Prognose einbezogen ist auch die positive Entwicklung am Ausbildungsmarkt. In diesem Bereich habe er sehr gute Erfahrungen gemacht und hebt die gute Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und anderen Partnern hervor. Gleichwohl gibt er aber auch zu bedenken: „Wir haben gemessen an der Bevölkerung zu wenig Arbeit.“ Der 51-Jährige hält allerdings nichts von der Kopf-in-denSand-Taktik. In diesem Sinne fällt auch sein Wunsch für die Stadt aus: Alle Gelsenkirchener sollten die positiven Signale am Arbeitsmarkt sehen und sich freuen – und sich nicht von einzelnen Misserfolgen demotivieren lassen. „Das Glas ist ein bisschen mehr halb voll als halb leer.“ Tymister nennt das realistischen Optimismus.
Mit Blick auf Bottrop, die Stadt, die zu seinem bisherigen Arbeitsamtsbezirk gehört, sagt er etwa: „Dort ist es in den letzten Jahren hervorragend gelungen, die Schließung von Prosper-Haniel nicht zum Trauerspiel verkommen zu lassen.“ Und noch nimmt Karl Tymister mit: „Erfahrungen mit und für langzeitarbeitslose Menschen.“
Zwei Chefs vermeiden künftig lange Pendelstrecken
Marcus Kowalczyk (50) ist ab 1. April der neue Chef der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. Er und Karl Tymister vermeiden mit diesem Tausch künftig lange Pendelstrecken.
Kowalczyk freut sich auf seine neue Aufgabe. Unter anderem hält er es für wichtig, die Zeit der Ar-beitslosigkeit für Bildung zu nutzen. Das erleichtere den Arbeitseinstieg.