Gelsenkirchen. Gekita wirbt mit Plakaten und Informationen für neue Mitarbeiter in der Kindertagespflege. Männer sind dabei eine Seltenheit.

Familie und Beruf zu vereinbaren, ist nicht leicht. Die Gelsenkirchener Kindertagesbetreuung, kurz Gekita, ist jedoch anderer Meinung, denn: Der Bedarf an Betreuungsplätzen im wichtigen Bereich der Kindertagespflege im Vorschulalter steige. Und mit ihm der Bedarf an Pflegepersonen.

Mit einer Kampagne stellt Gekita den Beruf der Tagesmutter vor: Großflächige Plakate auf Litfaßsäulen und Bogestra-Bussen werben für die Kindertagespflege. Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski und Stadträtin Annette Berg rühren die Werbetrommel.

Tagesmütter (und -väter) betreuen bis zu fünf Kinder im Alter ab vier Monaten im eigenen Haushalt. Je nachdem wie geeignet die eigene Wohnung ist und wie viel Zeit unter der Woche zur Verfügung steht, kann die Tagesmutter – auch mit eigenem Kind – eine Gruppe betreuen. Die Mini-Kita ist eine weitere Option. Mit zwei Tagesmüttern kann eine Gruppe von maximal neun Kindern in angemieteten Räumen, getragen von der Stadt Gelsenkirchen, geleitet werden.

Kinderstuben als Hort für Kinder von Geflüchteten

„Der Bedarf steigt“, sagt Holle Weiß, kommissarische Betriebsleiterin der Gekita. Ein Grund dafür sei die starke Zuwanderung. „Hier werben wir für die Kinderstuben“. Neben 23 Mini-Kitas gibt es zwei Kinderstuben. Dabei handelt es sich um Kindergärten für Kinder von ein bis vier Jahren aus geflüchteten und neu zugewanderten Familien.

Ein Hauptschulabschluss, ein erweitertes Führungszeugnis und die Begeisterung, mit Kindern zu arbeiten, sind Voraussetzungen, um in die Kindertagespflege einzusteigen. Geeignete Bewerberinnen und Bewerber erhalten zunächst eine kostenlose Basisqualifizierung, die mit einer Pflegeerlaubnis abgeschlossen wird. Daran schließt sich eine Aufbauqualifizierung an. Zu jeder Zeit steht dabei die Gekita-Fachberatung zur Verfügung. Besonders an der Tagespflege ist, dass bereits Beziehungen zu Kitas geschaffen werden.

79 Tagesmütter, aber nur ein Tagesvater

Der Männeranteil ist noch gering: Aktuell gibt es 79 Tagesmütter und einen Tagesvater. „Es ist vielleicht gar nicht in den Köpfen drin, dass auch Männer diese Tätigkeit übernehmen können“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann.

Infoveranstaltungen finden regelmäßig statt. Die nächste am Montag, 9. April, um 14 Uhr in der Kita Franz-Bielefeld-Straße. Anmeldungen sind möglich unter: 0209 169 9840.