Gelsenkirchen. . Rockmusik und Bergmannslieder mit dem Schalker Fanclub „Blau-Weißer Partywaggon“. Nur Vereine oder Verbände dürfen Osterfeuer zünden.

Am Wochenende färbt sich wieder der Himmel über Gelsenkirchen, wenn in vielen Stadtteilen die Flammen vieler Osterfeuer lodern werden. In Vereinen, Verbänden oder Kleingärten lassen sich Anhänger des österlichen Brauchtums von der Faszination der Farben und des Feuers anstecken. Beim Umweltreferat haben 42 Veranstalter ihre Osterfeuer angemeldet. In den vergangenen Jahren scheint der Wunsch zum gemeinsamen Feuervergnügen nachgelassen zu haben. So brannte es 2009 noch an 64 Feuerstätten.

Im Umweltreferat ist man gar nicht traurig über die Entwicklung, geht mit dem nachlassenden Interesse doch auch die Belastung für die Umwelt zurück. Mechthild Müller glaubt, dass auch die städtische Verordnung bei einigen dazu beigetragen hat, hier und da auf das Feuer zu verzichten. Grundsätzlich ist es Privatpersonen nicht erlaubt, zu einem Feuer in den heimischen Garten einzuladen. Das Brennmaterial für die Osterfeuer darf nur dann angezündet werden, wenn von Vereinen oder Verbänden zu öffentlichen Veranstaltungen eingeladen wird. Die müssen ihr geplantes Brauchtumsfest allerdings 14 Tage vor der ersten aufsteigenden Flamme bei der Stadt anzeigen.

Feuerwehr wird direkt informiert

Der Ablauf von der Anzeige bis zur Durchführung ist klar geregelt. Mechthild Müller: „Wenn uns die Durchführung eines Osterfeuers angezeigt wird, reichen wir die Anmeldung sofort an die Feuerwehr weiter. Die Beamten müssen für eventuelle Notfälle wissen, an welchen Stellen das Feuer geplant ist.“ Eine Limitierung an Osterfeuern ist nicht vorgesehen.

Allerdings erscheinen im Katalog der Bestimmungen in diesem Jahr zwei Änderungen. Ab Windstärke sechs muss das Feuer sofort gelöscht oder darf erst gar nicht entzündet werden. Das Abbrennen mehrerer Feuer am gleichen Tag ist im Umkreis von 100 Metern Luftlinie verboten. „Wir wollen eine zu hohe Schadstoffbelastung auf engstem Raum vermeiden“, sagt Mechthild Müller.

Der österliche Zeitraum für das Abbrennen des Feuers ist weit gefasst. Osterfeuer dürfen bereits eine Woche vor Gründonnerstag (21. März) bis zu einer Woche nach Ostermontag (8. April) einmal abgebrannt werden. Die Uhrzeit ist für die öffentliche Veranstaltung zwischen 18 und 22 Uhr vorgeschrieben.

Ostertreff für junge Leute: Bahnwerk Bismarck

Als Geheimtipp für die jüngeren Feuerteufel hat sich das traditionelle Osterfeuer auf dem ehemaligen Bahnbetriebswerk in Bismarck entpuppt. Der Schalke Fanclub „Blauweißer Partywaggon“ lädt am Ostersamstag ab 14 Uhr zu „Bismarck in Flammen“ ein. Kalte Getränke, Heißes vom Grill, Rockmusik und Bergmannslieder erwarten die Besucher. Familiär wird es auf Holz in Beckhausen, Braukämper Straße 80, zugehen. Auf der Wiesenfläche wird Ostersamstag das Feuer entzündet.

Der Bürger von nebenan, der kein privates Feuer entfachen darf, sollte Grünabfälle, Baumschnitt und Laub, die er früher verbrannt hat, in den Recyclinghöfen von Gelsendienste entsorgen.

Mechthild Müller hat noch einen Tipp für die vielen Feuermeister: „Sie sollten Holz und anderes Brennmatarial vor dem Anzünden noch mal umschichten. Es könnten sich Tiere darin aufhalten.“

>> Der Ort muss auf einer Skizze dokumentiert werden

Das Osterfeuer darf nur als öffentliche Veranstaltung stattfinden und muss für jedermann zugänglich sein. Der Veranstalter muss zwei verantwortliche Personen benennen, die ständig anwesend sind und über Handy erreicht werden können. Der Ort ist anhand einer Skizze zu dokumentieren. Info: http://umweltportal.gelsenkirchen

>> Liste mit ausgesuchten Osterfeuern

Hier einige Auszüge von Osterfeuern im Stadtgebiet zwischen 18 und 22 Uhr.

Altstadt. Kinderland, Husemann-straße 50. Schalke: Belia Seniorenresidenz, Rheinische Straße 38.

Bismarck. Kleingärtnerverein Grenzgarten e. V., Am Stäfflingshof.

Beckhausen. Förderverein Schüngelberg. Schüngelberg-/Ecke Holthauser Straße.

Bismarck. Bismarck in Flammen, Bahnbetriebswerk 14–23.30 Uhr. Schalker Fanclub Blauweißer Partywaggon.

Buer. Katholische Kirchengemeinde St. Ludgerus, Horster Straße 122.

Bulmke-Hüllen. Kath. Kirchengemeinde Heilige Familie Bulmke, Hohenzollernstraße 57.

Erle. THW Ortsverband Gelsenkirchen, Adenauerallee 100.

Feldmark. Kleingärtnerverein Am Kussweg, Röhrenstraße 53 a.

Hassel. Kleingärtnerverein Buer-Löchter e.V., Marler Straße 103.

Heßler. SV Hessler 06. Jahnstadion, Kanzlerstraße 44.

Resse. Pfadfinderbund, Wiese am Pfadfinderheim, Ressestraße 55a.

Rotthausen. Kleingärtnerverein Süd e. V., Mechtenbergstraße 409.

Schalke. Kleingartenverein Bismarck, Parkplatz, Uechtingstr. 84.

Scholven. SVSW Buer-Bülse 1931 e.V., Honigmannstraße 10.

Ückendorf. ASV Rhein-Ruhr ,Dessauer Straße 72a.

Beckhausen. Hof Holz, Wiesenfläche, Braukämperstraße 80.

Buer. SSV Buer 07/28. Sportanlage Löchterheide, Nordring 2a.

Erle. Kleingärtnerverein Buer-Erle. Mühlbachstraße 38.

Hassel. Kirchengemeinde St. Michael, Bauernhof, Schellstraße 9.

Resse. Kolpingsfamilie Buer-Resse, Brauckstraße 130.

Ückendorf. Kirchengemeinde St. Josef, Südstadion, Haidekamp 75.

Ückendorf. Bau-und Abenteuerspielplatz, Bochumer Straße 214.