Gelsenkirchen-Altstadt. . Film und Diskussion mit Melek Topaloğlu und Eren Önsöz in der Flora: Wissenschaftler fanden zur Zeit Atatürks Schutz vor der Nazi-Diktatur.
In den 1930er Jahren fanden zahlreiche Deutsche in der Türkei Schutz vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Der Kulturraum „die flora“ zeigt einen Film, der die Türkei in einer der heutigen Situation diametral entgegengesetzten Weltoffenheit zeigt – zu sehen am Mittwoch, 21. März, ab 18.30 Uhr an der Florastraße.
Die in Köln lebende Regisseurin Eren Önsöz hat den Geschichten dieser Menschen nachgespürt. Im Anschluss an die Vorführung findet eine Diskussion mit Önsöz, moderiert von Melek Topaloğlu, Vorsitzende des Integrationsrates, statt.
Akademiker in Folge der Hochschulreform eingeladen
Als Hitler an die Macht kommt, müssen unzählige Deutsche aus ihrer Heimat flüchten. Neben den klassischen Exilländern Amerika, der Schweiz oder England, bietet auch die Türkei vielen der Betroffenen Zuflucht. So werden die meist deutsch-jüdischen Akademiker im Zuge der Hochschulreformen Mustafa Kemal Atatürks eingeladen, die türkischen Universitäten nach westlichem Vorbild zu reformieren. Die Deutschen erhalten Schlüsselpositionen beim Aufbau der jungen türkischen Republik. Ihr Einfluss in den Wissenschaften, der Kunst und Architektur ist bis heute sichtbar.
An Schauplätzen in der Schweiz, Deutschland und in der Türkei begleitet die Regisseurin Eren Önsöz fünf Nachfahren dieser Professoren, die ihre Kindheit und Jugend in der Türkei verbracht haben. Dabei spannt der Film einen faszinierenden Bogen zwischen gestern und heute. Der Film (deutsch mit türkischen Untertiteln) entstand 2016.
Beginn: 19 Uhr. Eintritt 5, ermäßigt 3 Euro. Kartenrteservierung und Info unter Tel. 0209 1699105.