Gelsenkirchen-Buer. . Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen machte sich bei einer Veranstaltung zum Weltfrauentag in der Schauburg für Frauenrechte stark

„Wir Frauen müssen unsere Forderungen in die Welt tragen und nicht wieder 100 Jahre warten, bis die völlige Gleichstellung von Frau und Mann besteht“, ruft Silke Ossowski, die Gelsenkirchener Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in den Kinosaal.

Unter dem Motto „Vom Frauenwahlrecht zur Parität“ veranstaltete die ASF am Sonntag ihren traditionellen Empfang in der Schauburg zum 107. Internationalen Frauentag, der in diesem Jahr im Zeichen des 100-jährigen Bestehens des Frauenwahlrechts steht. Frauen, aber auch einige Männer, hatten sich zunächst in dem Foyer des Kinos versammelt, plauderten und genossen Fingerfood vom Lalok Libre, oder schlenderten an den Ständen entlang.

Wichtigkeit der Frauenrechte

Organisationen wie die Gleichstellungsstelle, das Mädchenzentrum, aber auch die Falken und die Jusos präsentierten sich vor Ort. Rote Schleifen und lilafarbene Ballons setzten farbliche Akzente. Serap Önen informierte über das Gelsenkirchener Frauenhaus. Sie forderte: „Wir brauchen mehr Plätze.“

Bei den Anfragen käme das Frauenhaus kaum hinterher und müsste meist auf andere Häuser in Nachbarstädten verweisen. Akin Nermin und Elsa Wedler von der Frauenberatungsstelle betonten die Wichtigkeit der Frauenrechte. „Viele Frauen, egal welcher Nationalität, wissen oft nicht, welche Rechte sie haben“, so Nermin.

Filmdrama „Die göttliche Ordnung“ von Petra Volpe

Nach der Eröffnungszeremonie ging es für die Gäste in den Kinosaal. Bevor ein Kurzfilm über häusliche Gewalt und das Filmdrama „Die göttliche Ordnung“ von Regisseurin Petra Volpe gezeigt wurde, stimmte Silke Ossowski die Anwesenden auf die Themen des Tages ein.

„Wir führen den tagtäglichen Kampf um die Gleichstellung nicht nur aus egoistischen Gründen. Überall da, wo Frauen das Recht auf Gleichstellung verwehrt wird, geraten alle anderen Menschenrechte ebenfalls unter Druck. Das Presserecht ist eingeschränkt, Meinungsfreiheit wird unterdrückt und auch die Justiz wird außer Kraft gesetzt“, betonte Ossowski. Und: „Ohne die Gleichstellung aller Menschen gibt es keine Demokratie.“

„Wir haben 364 Männertage im Jahr“

Dann wurde die ASF-Vorsitzende deutlich: „Wir haben 364 Männertage im Jahr. Deswegen ist es wichtig, einen Frauentag im Jahr zu haben, um auf die Forderungen und Vorstellungen der Frauen aufmerksam zu machen.“

Wichtig sei es ihr dabei, deutlich zu machen, dass Frauen unabhängig vom Alter und der Ausbildung gleichberechtigt sein müssen, dass Frauen, die sich um Kinder und Eltern kümmern, keine Benachteiligung erfahren und auch dass das Geschlecht bei der Arbeitsplatzwahl keine Rollen spielen dürfe.

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Auf die Lohndifferenz zwischen Frau und Mann kam Silke Ossowski ebenfalls zu sprechen. „Deutschland steht europaweit auf dem drittletzten Platz mit einem Lohnunterschied von 21,5 %. Das darf nicht sein.“

ASF ist die Frauenorganisation der SPD, der alle weiblichen Parteimitglieder angehören. Sie tritt ein für mehr Gleichstellung in der SPD und der Gesellschaft.