Gelsenkirchen. . Die neue Sekundarschule in Gelsenkirchen könnte auf dem Gelände des früheren Schalker Vereins West gebaut werden. Rat soll am 22. März abstimmen.

Um den stetig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden, hat der Rat der Stadt bereits im Dezember 2017 die Gründung und den Neubau einer Sekundarschule beschlossen (die WAZ berichtete). Seitdem läuft die Suche nach einem geeigneten Standort für das neue Gebäude.

Nun zeichnet sich ein erster Favorit ab: „Die Verwaltung wird beauftragt, am Standort ‘Schalker Verein West’ den Bau einer neuen Sekundarschule vorzubereiten“, so heißt es in einer aktuellen Beschlussvorlage, die in der kommenden Woche dem Bildungsausschuss sowie der Bezirksvertretung Mitte und am 22. März dem Rat vorgelegt werden soll.

Nach fünf Kriterienbündeln Standorte bewertet

„Wir haben gemeinsam mit den Mitarbeitern der Stadtplanung geschaut, welcher Standort sich für einen Schulneubau eignen könnte – und sind dabei schnell auf das Areal des Schalker Vereins West gekommen“, erklärt Klaus Rostek, der Leiter des Vorstandsbüros von Schuldezernentin Annette Berg – und seine Chefin verweist auf die fünf Kriterienbündel, die dabei zu Grunde gelegt wurden: „Eine städtebauliche und planerische Einschätzung, die Zentralität des Standortes, die Umweltfaktoren, die Risiken für den Zeitablauf und die Kosten sowie die schulorganisatorische Einschätzung.“

Auf diesem Gelände des ehemaligen Schalker Vereins soll rund um das alte Schalthaus (mittig links im Bild) der neue Bau der Sekundarschule entstehen.
Auf diesem Gelände des ehemaligen Schalker Vereins soll rund um das alte Schalthaus (mittig links im Bild) der neue Bau der Sekundarschule entstehen.

Man habe dabei auch auf Analysen, die man im Zuge der Bäder-Standortsuche vorangetrieben habe, zurückgegriffen, merkt Andreas Voge, Abteilungsleiter des Referates Stadtplanung, an. So sei die Wahl zunächst auf vier Optionen gefallen: Das Areal des ehemaligen Katastrophenschutzzentrums am Berger Feld oder auf den Parkplatz der dortigen Gesamtschule, das Gelände des inzwischen umgezogenen Metallverarbeitungs-Unternehmens „Exarchos“ oder das direkt daran angrenzende Areal rund um die Denkmal-Ruine des Schalthauses auf dem Schalker-Verein-Grundstück in Bulmke-Hüllen. „Wir haben für die einzelnen Kriterien jeweils bis zu fünf Punkte vergeben – dabei kristallisierte sich der Schalker Verein schnell als der am besten geeignete Standort heraus“, betont Voge.

936 müssen Platz finden

„Das Schulgebäude soll um das Schalthaus herum gebaut werden, das als Mensa genutzt werden könnte“, skizziert Lutz F. Kalkstein, Leiter des Referates für Hochbau und Liegenschaften, die ersten Pläne. Rund 936 Schüler müssen hier den Berechnungen zu Folge Platz finden – und die Zeit drängt: Zum Schuljahr 2023 / 24 sollen die ersten sechs Klassen einziehen. Bis dahin liegt allerdings noch ein weiter Weg vor den Planern – die daher hoffen, dass sich die Stadtpolitiker für ihren Favoriten entscheiden, damit das Vorhaben schnell in Angriff genommen werden kann. „Sobald wir grünes Licht bekommen, können wir uns um den Ankauf des Areals bemühen – und dann in weitere Planungen einsteigen“, so Klaus Rostek.

>>Fast ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Auch der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss hat am Mittwoch über die Beschlussvorlage zur Auswahl eines neuen Schulstandortes für eine neue Sekundarschule (Haupt- und Realschule unter einem Dach) beraten – dieser Tagesordnungspunkt lief ebenso durch und ist nun ein Thema für den Rat.

Der Ausschussvorsitzende Klaus Haertel warb für den Standort Schalker Verein West, unter anderem würde so der Stadtteil Bulmke-Hüllen eine hohe Aufwertung erfahren, auch sprächen die Schülerzahlen im Einzugsgebiet für die dortige Ansiedlung sowie die Möglichkeit, das alte Schalthaus als Mensa mit einzubinden.

Die Grünen neigten eher dazu, den ehemaligen Exarchos-Geländen Vorzug zu geben, trotz ihrer Bedenken wegen Altlasten. Alle waren sich aber einig, dass dieser Schandfleck bald weg sein muss.

Das Ziel ist ambitioniert, 2023 soll die Schule schon „ans Netz gehen“. Einigung will man daher nun im Rat erzielen.