Gelsenkirchen. . Dagmar Eckart ist die neue Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen. Die 60-Jährige ist die Nachfolgerin von Gaby Schäfer.

Dagmar Eckart ist die neue Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen. Sie folgt Gaby Schäfer, die vor gut 33 Jahren die erste Leitung der Gleichstellungsstelle übernommen hatte.

Aufgaben der Gleichstellungsstelle

Gleiche Chancen für Bürgerinnen und Bürger der Stadt ist das Hauptziel der Gleichstellungsstelle. Dabei geht es darum, Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die gerade Frauen die gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen und Entscheidungen ermöglicht. Dies gilt sowohl innerhalb der Verwaltung als auch extern innerhalb der Stadtgesellschaft.

„Dagmar Eckart ist eine Mitarbeiterin, von der ich fest davon ausgehe, dass sie in die Fußabdrücke passt“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski und fährt fort: „Ich freue mich, dass sie ‘ja’ gesagt hat. Auch, weil es wichtig ist, jemanden zu haben, der die Stadt kennt.“

In viele Bereiche eingearbeitet

Eckart lebt und arbeitet schon lange in und für Gelsenkirchen. Die 60-Jährige ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin absolvierte sie ein Studium zur Diplom-Sozialpädagogin. 1984 begann sie bei der Stadtverwaltung zu arbeiten. 25 Jahre war sie in verschiedenen Funktionen in der Jugendhilfe tätig, bevor sie von 2009 bis 2013 die Leitung des jetzigen „Kommunalen Integrationszentrums“ in Gelsenkirchen übernahm und dort interkulturelle Arbeit mit Menschen mit Zuwanderungsgeschichtet leistete.

Kein Kind zurücklassen

Drei Jahre führte Eckart im Anschluss die Stabstelle Kommunale Präventation. Dort war sie unter anderem für das Projekt „Kein Kind zurücklassen“ zuständig. Zuletzt fungierte sie als Leiterin der Abteilung Flüchtlinge und Wohnungslose im Referat Soziales. „Da ich schon lange in der Stadtverwaltung arbeite, konnte ich in viele Bereiche reingucken“, sagt Eckart. Schnittstellen zum Thema Gleichstellung hätte es dabei häufiger gegeben. Geprägt hätte sie zudem die aktive Teilnahme an der Frauenbewegung.

Eine Ist-Analyse ist das erste Ziel

„Ich will zunächst gucken, wo stehen wir“, sagt Eckart. So hat sie sich als Ziel gesetzt, erst einmal eine Ist-Analyse aufzustellen. Schwerpunkt dabei sei zum einen die gendergerechte Personalentwicklung und -auswahl. „In Führungspositionen würde ich mir in einigen Bereichen mehr Frauen wünschen. Es ist noch Luft nach oben“, sagt sie. Weiter möchte sie sich den Themen Frauenrechte für zugewanderte Frauen und Gewaltprävention widmen. Da muss man aufsatteln“, so die 60-Jährige. Sie fährt fort: „Dabei hilft es nicht dogmatisch zu sein. Die Gewaltzahlen gehen nicht runter, so wie ich mir das wünsche.“ Im Zuge dessen sei es auch wichtig, auf Frauen zuzugehen und Mut zu machen.

„Die Anzahl der Frauen in der Politik“ ist ein weiteres Thema, das Eckart ärgert. So wünscht sie sich Aktionsprogramme, gerade auch um jungen Mädchen die Politik schmackhafter zu machen.

>> Anzahl an Frauen bei der Stadt

Vier Frauen bilden die Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen. Insgesamt arbeiten aktuell 3343 Mitarbeiter in der Stadtverwaltung. Darunter 1593 Männer und 1750 Frauen.

In den städtischen Eigenbetrieben arbeiten 942 Männer und 2145 Frauen - eine Gesamtzahl von 3087 Mitarbeiter. Frauen in Leitungsfunktionen seien nach wie vor unterrepräsentiert.