Gelsenkirchen. . Die Digitalisierung hält bei McDonald’s in Gelsenkirchen Einzug. Die Filiale Wickingstraße wird zum „Restaurant der Zukunft“ umgebaut.
Mehr Service, mehr digitale Interaktion – was andernorts in der Republik bereits zum neuen Standard bei McDonald’s ist, hält jetzt auch in Gelsenkirchen Einzug. Das Gelsenkirchener Ehepaar Claudia Everts und Gordon Zlobinski treibt nach den Vorgaben des weltgrößten Fastfood-Konzerns das Projekt „Restaurant der Zukunft“ hier voran. Dutzende Hände und zig Gewerke arbeiten gerade daran, das Restaurant an der Wickingstraße umzubauen. Starttermin für das neue Burger-Zeitalter: Freitag, 2. März, 11 Uhr.
„
Zukunft, das heißt vor allem mehr Service“, erzählen die Eheleute beim Besuch der Baustelle. Gäste können künftig an Touchscreen-Bildschirmen ihre Bestellung aufgeben, optisch erinnern die weißen Terminals an überdimensionale Smartphones. Oder die Kunden wählen ganz klassisch den Weg an die große Theke vor der einsehbaren Küche.
Nur wenige Clicks am Bildschirm braucht es und der eigene Burger ist bestellt, er wird sogar an den Tisch geliefert. Dazu müssen Kunden nur die Bankkarte einschieben, bezahlen, und eine kleine Plastikkarte (Token genannt) mit an den Tisch nehmen, die dem Personal über Bluetooth anzeigt, wo genau der Burger hin muss.
Kerngeschäft forcieren
Auch interessant
Zur Individualisierungsoffensive bei McDonald’s, um besser auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können, passt auch die neue Gourmet-Linie „The Signature Collection“ – eine Rückbesinnung auf den Markenkern. Versprochen werden dabei Burger mit deutlich mehr Fleisch – wahlweise Rind aus garantiert deutschen Landen oder mit Hühnerbrustfilet – und die auf Wunsch auf einem Holzbrett serviert werden statt in der klassischen Pappschachtel.
Verbunden ist mit dieser Strategie Experten zufolge die Hoffnung, den seit Jahren anhaltenden Lauf von Anbietern wie beispielsweise Hans im Glück zu stoppen und den nach wie vor boomenden, lukrativen Burger-Markt so schnell wie möglich zu erschließen.
Immer frisch zubereitet
Mehr Service bedeutet außerdem, dass das Essen „immer frisch zubereitet wird“, wie Claudia Everts betont – „die Zeiten der Warmhalteregale sind damit passé.“ Zubereitet werden die Burger jetzt nämlich erst, wenn der Gästewunsch im Küchencomputer eingegangen ist. Der jeweilige Burger kann dabei individuell verändert werden, etwa mit zusätzlichem Fleisch, Käse, Schinken oder Extrazutaten wie Jalapenos.
In die Offensive geht McDonald’s auch mit weiteren Neuerungen. Etwa beim Kaffee. Die bislang zum Aufbrühen genutzten Halbautomaten ersetzt an der Wickingstraße jetzt eine „La Cimbali“-Siebträgermaschine, die die Bohnen frisch mahlt. Kostenpunkt: satte 15 000 Euro. „Damit können wir unsere Kaffeequalität auf Barista-Niveau steigern“, erklärt Gordon Zlobinski, der sich davon einen Wettbewerbsvorteil im noch immer wachsenden Markt für Kaffee und Snacks zum Mitnehmen verspricht.
Weitere Innovationen: ein „Magic Floor“, ein Raum für Kinder, in dem auf dem Fußboden interaktive Spiele projiziert werden zum Zeitvertreib sowie USB-Ladestationen für die Smartphones der Gäste.
Und was bringt die Zukunft? Bezahlen per App wird bald ebenso möglich sein wie wahrscheinlich auch ein Lieferservice nach Hause – das wurde bereits in anderen Städte wie Köln und Berlin erfolgreich getestet.
>>Die Läden und die Arbeitsplätze
Das Ehepaar Everts Zlobinski betreibt in Gelsenkirchen vier Läden (Adenauerallee, Grothus-straße, Feldhauser Straße, Wickingstraße), einen fünften in Herten. Sukzessive werden alle Läden bis 2019 konzeptionell runderneuert. Investitionssumme: 2,5 Millionen Euro.