Gelsenkirchen-Altstadt. . Besonders viel Wert legt Jan-Erik Junker auf die Kooperation mit anderen Ärzten im Haus.
Die Klinik für Gynäkologie an den Evangelischen Kliniken hat seit Anfang des Jahres einen neuen Chefarzt. Jan-Erik Junker deckt dabei ein breites Spektrum von einfacheren Eingriffen bis hin zu großen gynäkologischen Krebsoperationen ab.
Bevor die Geburtshilfe Ende letzten Jahres schloss, gab es Gerüchte, die ganze Frauenklinik an den Evangelischen Kliniken würde schließen. „Das ist nicht der Fall. Die Gynäkologie besteht weiter und soll noch weiter aufgestellt werden“, erklärt der 47-Jährige, für den das Gelsenkirchener Krankenhaus seine vierte Station ist.
Auf moderne Verfahren setzen
Schwerpunkte legt Junker auf die Behandlung von Erkrankungen der gynäkologischen Organe. „Hierzu gehören das äußere Genital sowie die inneren weiblichen Geschlechtsorgane. Gebärmutter mit Gebärmutterhals, Eileiter und Eierstöcke“, erläutert Junker, der nach eigener Aussage auf moderne, jedoch etablierte und sichere Verfahren setzt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Behandlung von Tumorerkrankungen. Zu den Behandlungsmethoden lassen sich dabei die gynäkologische Karzinomchirurgie (per Bauchschnitt) und die Endoskopie (mit Hilfe von Kameras, Monitoren und sehr kleinen Schnitten) zählen. Tumorkonferenzen gehören für Jan-Erik Junker zum Konzept. „Dabei legt man vor oder nach der Operation weitere Therapieschritte fest“, erklärt der 47-Jährige und fährt fort: „Vor etwa 15 Jahren stellte man fest, es ist besser, wenn viele Köpfe über eine Operation entscheiden, anstatt ein oder zwei Leute.“
Auch klassische gynäkologische Bereiche inklusive Diagnostik, Therapie und die Behandlung von Inkontinenz gehören weiter zum Klinikkonzept.
Kooperation mit anderen Ärzten
Junker will gemeinsam mit Dr. Razvan Galalae und seiner Strahlentherapie, Dr. Marc Hemeier mit der internistischen Onkologie sowie Dr. Abdallah Abdallah, dem Leiter des Brustzentrums Ruhrgebiet, als langfristiges Ziel ein Gynäkologisches Krebszentrum aufbauen. Spezialisten aus den Fachbereichen Psychoonkologie, Palliativmedizin, Plastische Chirurgie, Anästhesie, Humangenetik, Pathologie, Nuklearmedizin und Radiologie des Evangelischen Krankenhaus sollen unter anderem mit ins Boot geholt werden. „Die Gynäkologie ist bereits gut aufgestellt. Es ist selten, dass alles unter einem Dach vorhanden ist. Jetzt geht es darum, sich noch mehr zu vernetzen“, so Junker.
Weiterbildung von Mitarbeitern
Auch hält der Arzt es für wichtig, dass Krankenschwestern und Pflegekräfte wissen, welche Behandlungsmethoden auf der Station angeboten werden.
So ist Junker jetzt schon dabei, seine Mitarbeiter und Pflegekräfte auch aus fachfremden Abteilungen durch Vorträge zu schulen. Weiter will er Kontakt zu Sanitätshäusern, Selbsthilfegruppen, Fördervereinen, Physiotherapeuten, Rehaeinrichtungen und Hospizen aufnehmen.
>> Die beruflichen Stationen
Von 1991 bis 1997 arbeitete Junker als Assistenzarzt in der Frauenklinik Ingolstadt, im Anschluss vier Jahre als Assistenz- und Facharzt in der Frauenklinik Coburg. 2006 führte es ihn zurück nach Ingolstadt. Sieben Jahre fungierte er dort als leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor in der Frauenklinik.
Zuletzt war er leitender Oberarzt in der Frauenklinik im Marienhospital Witten.