Gelsenkirchen. Lediglich sorgten Verwesungstörungen auf einem städtischen Friedhof in Gelsenkirchen dafür, dass die Ruhezeit um fünf Jahre verlängert wurden.
Vermehrt wurden sogenannte „Wachsleichen“ auf deutschen Friedhöfen gefunden. So werden Leichen auf Grund ihres Aussehens bezeichnet, die nicht oder nicht vollständig verwest sind, wie innerhalb der Ruhezeit erwartet. Im Betriebsausschuss Gelsendienste wollte Reinhard Ostermann (SPD) wissen, wie „Wachsleichen“ entstehen, ob diese in Gelsenkirchen vorkämen und wenn ja, wie man damit umgehen würde.
Ruhefrist in einem Fall verlängert
Aus der Antwort von Gelsendienste ging hervor, dass gelegentlich Verwesungsstörungen auf Gelsenkirchener Friedhöfen auftreten würden. Auf städtischen Friedhöfen hätte man bisher keine Wachsleichen vorgefunden. Es hätte lediglich einen Einzelfall gegeben, bei dem Verwesungstörungen der Fall waren. „Dadurch wurde die Ruhefrist für den ganzen Friedhof auf 30 Jahre anstatt 25 Jahre verlängert“, so Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne. Dabei handelte es sich um den Alten Friedhof im Stadtteil Beckhausen.
Hautfette lagern sich ein
Als Ursachen für Wachsleichen nennt Gelsendienste schwere „lehmhaltige und feuchte Böden, die wenig luftdurchlässig sind“, „die Verwendung von Kunststoffen bei der Totenkleidung und der Sargausstattung sowie Medikamentenrückstände“. Die Hautfette des Verstorbenen verwandeln sich dabei in Leichenlipide und lagern sich im Gewebe ein. Dadurch entsteht eine an Wachs erinnernde Substanz auf der Haut. Sollten auf anderen städtischen Friedhöfen im Falle der Wiederbelegung solche Fälle festgestellt werden, würden auf den Grabfeldern keine weiteren Erdbestattungen mehr durchgeführt werden.