Bismarck. . Die Initiative „GEjazzt“ hatte am Samstag das noch relativ frische Quintett „Tribe“ um John-Dennis Renken in der Kellerbar auf Consol zu Gast.
Eigentlich wollte er nie eine Band mit Gitarre, erzählt der plauderlaunige John-Dennis Renken dem Publikum in der Kellerbar des Consol Theaters. Hier erklang am Samstagabend erneut ein Konzert der Erfolgsreihe „GEjazzt“. Gitarrist Andreas Wahl gibt das „Kompliment“ ein paar Minuten später artig zurück. Auf Trompete stehe er eigentlich auch nicht so.
Jede Menge Improvisation
Aber die beiden schätzten sich gegenseitig so sehr, dass sie mittlerweile schon mehr als eine Dekade miteinander Musik machen. Zusammen mit dem Schlagzeuger Bernd Oeszevim bilden sie auch schon eine lange Zeit das „Zodiak Trio“.
Das wiederum ist die Basis für das jetzt von der Initiative „GEjazzt“ eingeladene, noch relativ frische Quintett „Tribe“. Im vergangenen Jahr durfte sich John-Dennis Renken in Moers als Improviser in Residence im Rahmen des renommierten „Moers Festival“ austoben. In dieser Zeit entstand „Tribe“.
Damit ist eine Band gewachsen, die aus rockigen Grooves, kantigen Rhythmen und jeder Menge improvisatorischem Spielraum eine Musik voller Spielfreude und Sogwirkung entwickelt.
Dafür maßgeblich mitverantwortlich sind auch die beiden Damen in der Band. Saxofonistin Angelika Niescier und die australische Posaunistin Shannon Barnett feuern aus ihren Rohren mit viel Druck. Lange, ausschweifende, packende Soli kennzeichnen die Bläsereinwürfe wie überhaupt die Stücke aus der Feder von Renken oder Wahl. Und das alles bei traumwandlerischem Zusammenwirken der einzelnen Instrumentenstimmen. Einen Bass, der in dieser Besetzung fehlt, vermisst man übrigens in keinem Moment.
Mächtige Klangwände
Das besonders Schöne an der Band „Tribe“: Auch wenn die Fünf richtig auf die Tube drücken, wenn Andreas Wahl mächtige Klangwände aus seiner E-Gitarre aufsteigen lässt, der Bandklang bleibt transparent. Und der Bandleader, der sich zwischendurch mal als feinfühliger Komponist outet, schaut oft gebannt den Kollegen zu, um dann mit seiner Trompete das Ganze zu veredeln und zu vereinen.
Das nächste Konzert in der Reihe „GEjazzt“ auf Consol findet am 23. März mit dem Denis Gäbel Quartett und Modern Jazz statt.