Gelsenkirchen. . Die KG Narrenzunft begeistert über 500 Besucher bei der Prunksitzung im Hans-Sachs-Haus und zündete ein unterhaltsames Feuerwerk ab.
Die Jecken der KG Narrenzunft verzauberten über 500 Narren im Hans-Sachs-Haus, dort, wo in der Regel der eher nüchterne Arbeitsalltag der Verwaltung dominiert. In der Prunksitzung am Samstagabend tauchten Aktive der Gesellschaft ein in traditionelle Welten fremder Kulturen.
Auf der Bühne stimmten die Jüngsten aus der Minigarde zum melodischen Indianergeheul an. Ihr Tanz im Indianerstamm verzückte die Besucher. Die große Garde ging später mit doppelter Energie auf die Reise in den Urwald. Sie brachte als wild tanzende Horde die Dschungelbewohner auf Trab. Mit ihrer perfekten Show probten die Tänzerinnen den Aufstand. Eine beeindruckende Choreographie, bei der Ramona Kunze als Lehrmeisterin mittendrin war. Die maßgeschneiderten Dschungelkostüme hatte Eva Kunze entworfen.
Etwas weniger Fantasie ist sicherlich bei der modischen Gestaltung der Dienstkleidung von närrischen Oberhäuptern gefragt. Julian I. und Elisabeth I. präsentierten stilgerecht die Spitze im Karneval. Der Prinz stimmte das Sessionslied an, seine Garde vom KC Astoria sorgte für den tänzerischen Glanz auf der Bühne. Der Fanfarenzug aus Essen-Katernberg, der musikalisch zu überzeugen wusste, wirkte während der Prinzenshow wie abgestellt. Die Truppe hatte sich vor der Bühne in Wartestellung aufgebaut.
Die Männer der „Blauen Jungs“
Schwerstarbeit verrichteten die Männer der „Blauen Jungs“, die ihre Partnerinnen stemmten, in die Luft beförderten oder als Torpedo hin und her pendeln ließen. Die Matrosen und weiblichen Kadetten elektrisierten mit ihrer Show aus Artistik und tänzerischem Feuer. Das Kompliment fürs Programm und ansteckende Feierlaune kam für die Gesellschaft vom Hausherrn. OB Frank Baranowski fühlte sich wohl an seiner Dienststelle, die sich als Karnevals-Narhalla entpuppt habe.
Die Narrenzunft pflegt nicht nur die Nachwuchsarbeit, sie animiert Mitglieder auch zu Beiträgen auf der Bühne. Nach dem anmutigen Tanz des Solo-Mariechens zeigten die Narrenzicken ihr vielseitiges Repertoire an Komik und Parodie. Ob bei der Jonglage mit Klobürsten, der Modenschau im Ringertrikot oder der Tina-Turner-Parodie im Lederrock: Die Zicken zeigten sich bezaubernd frech. Tim Toupet, der die Besucher mit Ohrwürmern aufwühlte, wählte stets den Dialog mit dem Publikum als Erfolgsgarant. Er konnte gewiss sein, bei jedem Gassenhauer von einem Volkschor begleitet zu werden. In ein Gruselkabinett verwandelte sich die Juniorengarde, die bei ihrem Tanz an eine Halloween-Party erinnerte. Skelette und Totenschädel bildeten die schaudernde Kulisse.
Zu lang geriet die Witzkanonade des Tulpenheinis, der beim Spiel mit menschlichen Schwächen zu häufig gängige Vorurteile bediente. Dem Publikum gefiel es. Der Name beim Männerballett „Energiebündel“ war mal wieder Programm. Vor allem die Beinarbeit der Truppe begeisterte das Publikum. Uwe Gemsa, stellvertretender Sitzungspräsident, streifte schließlich seine edle Dienstkleidung ab und mischte sich unter die Burschen. Mit Albertos musikalischer Weltreise endete eine gelungene Schau. Man freut sich aufs nächste Jahr.
>>> INFO: Auszeichnungen <<<
Ernst Gehrmann, Ehrenvorsitzender und Sitzungspräsident, ist mit dem Orden „Narr“ der KG Narrenzunft ausgezeichnet worden. Er wurde von der Gesellschaft erstmals wegen Verdienste um den Karneval verliehen.
Gehrmann war 30 Jahre lang Vorsitzender und ebenso lange Sitzungspräsident. Das Amt übergibt er jetzt an den Vorsitzenden Uwe Gemsa.