Gelsenkirchen. . Rund eine Million Euro fließt durch Raser in den Haushalt der Stadt. Polizei registriert deutliche Zunahme von Geschwindigkeitsverstößen.

Stadtverwaltung und Polizei zusammen haben im vergangenen Jahr mehr Temposünder geblitzt als davor: In 2017 haben die Gelsenkirchener Ordnungshüter 19 997 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, 2016 waren es 17 153. Das ist eine Zunahme von rund 17 Prozent. Die Zahl der ertappten Autofahrer durch städtische Blitzer ist dagegen auf einem vergleichsweise konstanten Niveau geblieben. Sie stieg von 32 100 (2016) auf 32 200 im Vorjahr. Insgesamt kommt Gelsenkirchen also auf 52 197 erfasste Temposünder.

Zahl der Falschparker hat stark zugenommen

„Stärker zugenommen“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer, „hat dagegen die Zahl der Falschparker.“ Sie wuchs von 80 000 im Jahr 2015 konstant um 5000 erfasste Parksünder mehr pro Jahr auf zuletzt 90 000.

Die Strafen für die Tempo- und Verkehrssünder spülten in den Vorjahren rund eine Million Euro in die Stadtkasse. Das Geld fließt in den allgemeinen Haushalt. Welche Summe zuletzt in den Etat floss, das wird erst nach der Auswertung Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar feststehen. Je nach Höhe der verhängten Bußgelder schwankt der Betrag.

Es ginge nicht darum, Geld einzunehmen

Polizei wie auch die Stadt betonen, dass es bei den Verkehrskontrollen nicht darum gehe, Geld einzunehmen, sondern die Bürger stärker für „das Thema Unfallursache Nummer eins“ zu sensibilisieren – zu schnelles Fahren. „Unser Ziel ist es, das Geschwindigkeitsniveau in der Stadt zu senken und so Unfälle und schwere Folgen zu vermeiden“.

Gefahrenbereiche befinden sich rund um Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser, aber auch an Hauptverkehrsadern bis hin zu Tempo-30-Zonen. Dem tragen die Kontrolleure seit 2013 mit einem dichter gespannten Netz an Messstellen Rechnung – waren es seinerzeit noch 100 Messpunkte, so sind es aktuell 400 im gesamten Stadtgebiet. Dabei reagieren Stadt wie auch die Polizei auf Anregungen und Kritik aus der Bürgerschaft.

Beispiel Johannes-Rau-Allee

Ein Beispiel ist die Johannes-Rau-Allee. Rund um die gleichnamige Kita mit ihrer 30er-Zone wird oft kontrolliert, zugleich sind dort nach Beschwerden über Raser an anderer Stelle Einbauten (Baumscheiben, Sperrflächen) über eine Strecke von etwa 700 Metern installiert worden, um das Tempo zu drosseln.

In Gelsenkirchen gibt es neun fest installierte „Starenkästen“ (Resse-straße, Ostpreußenstraße, Hans-Böckler-Allee, Nordring, Florastraße, Kurt-Schumacher-Straße (2) und Ringstraße (2)). Dazu hat die Stadt zwei Blitzwagen im Einsatz, die fünf Vollzeitstellen generieren.