Schalke. . Mitstreiter werden auch die Sänger des Saarknappenchores sein, die am Sonntag das Gelsenkirchener Weihnachtskonzert mit ihren Stimmen bereichern.

Der Knappenchor Consolidation macht weiter. Auch wenn die letzte Zeche Deutschlands, Prosper Haniel, in diesem Jahr stillgelegt wird. „Wir halten mit unseren Liedern die bergmännischen Tugenden aufrecht. Aber natürlich sind wir traurig, kein Zweifel“, gibt Vorsitzender Frank Beran (53) zu. Zu hören ist der Chor beim traditionellen Weihnachtskonzert 2017 am Sonntag um 15.30 Uhr in der Joseph-Kirche.

Sein 100-jähriges Bestehen feierte der Chor 2017. Geübt darin, ein letztes Lied zu schmettern, wenn Schicht im Schacht ist, sind sie mittlerweile: die Knappen und auch die, die im Bergmannschor singen, aber beruflich nie mit dem Bergbau etwas zu tun hatten. Denn natürlich gibt es die bei dem 47 Mann starken Chor mittlerweile auch. So wie Vorstandsmitglied Friedhelm Mruk (73), der bis zur Pensionierung Polizist war.

„Mein Vater war Püttianer wie viele Verwandte“

Er kommt allerdings aus einer echten Bergmannsfamilie. „Mein Vater war Püttianer so wie viele meiner Verwandten.“ Zum Knappenchor kam er, weil in der Familie immer viel gesungen wurde. Zwei Cousins sangen im Knappenchor, da gab es für den jungen Friedhelm kein Entrinnen. Darüber ist er glücklich, das sieht man ihm an. 38 Jahre ist dagegen Frank Beran schon dem Bergbau verbunden. In leitender Funktion ist er auf mehreren Gebieten zu finden. Er ist Elektrobereichsleiter im Servicebereich Technik und Logistik und leitet seit 18 Jahren als Vorsitzender den Knappenchor.

Tugenden der Bergleute sollen bewahrt werden

„Auch wenn wir weiterhin die Tugenden der Bergleute bewahren, das klassische Kumpeldasein gibt es ja schon lange nicht mehr“, sagt er. „Früher, da arbeitete man Jahrzehnte gemeinsam mit den Kollegen im selben Revier, wohnte in Bergmannshäusern nebeneinander, jeder war für jeden da.“ Aber immer wieder wurden Zechen stillgelegt, bekamen die Bergleute Arbeitsplätze auf weit entfernten Zechen. Da änderte sich einiges. Das ist auch genau der Grund, warum bei dem Konzert am nächsten Sonntag der Saarknappenchor mit dabei sein wird.

Chor singt Lieder vom Komponisten Walter Führer

„Der Kontakt kam durch Kollegen zustande, die nach der Zechenschließung im Saarland bei uns Arbeit fanden“, berichtet Beran. Der Knappenchor wird wieder einige Lieder von Walter Führer singen, der 23 Jahre lang den Chor geleitet und viele Lieder getextet und komponiert hat. „Er hat uns die Lieder zur Verfügung gestellt, wir dürfen sie singen“, freut sich Friedhelm Mruk. Wenn der Chor unter dem jetzigen Chorleiter Lothar Trawny die Bergmannslieder anstimmen wird, wird die St. Joseph-Kirche sicher wieder überfüllt sein. Zu den Sitzbänken müssen dann noch weitere Stühle aufgestellt werden, damit alle Zuhörer Platz finden.