Nach 20 Jahren gibt es in Heßler wieder einen Wochenmarkt zum Einkaufen und Klönen. Zum Start kamen 13 Händler und viele Kunden zum Melanchthonplatz
„Och, das ist aber ganz gut besucht hier”, sagt eine ältere Dame erstaunt zu ihrer Freundin. 20 Jahre lang haben nicht nur die Menschen aus Heßler ihn vermisst: den Wochenmarkt auf dem Platz vor der evangelischen Kirche an der Melanchthonstraße. Nach 20 Jahren gibt es dort wieder jeden Donnerstag zwischen 8 Uhr und 13 Uhr wieder Eier, Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und so manches mehr zu kaufen.
Vorerst gibt es den Wochenmarkt allerdings nur bis zum Ende des Jahres. Bis dahin befindet er sich in einer Testphase. Denn „eigentlich” reicht die Traglast des Platzes gar nicht für so eine Veranstaltung aus. „Das Wabenpflaster hier eignet sich nur für Geh-, nicht aber für Fahrverkehr”, sagt City-Manager Siegbert Panteleit am Tag der Wiedereröffnung. Die Tragschicht unter so einem Pflaster sei in der Regel nur 20 Zentimeter dick und damit nicht ausreichend für einen Wochenmarkt, auf dem schwere Fahrzeuge mit Verkaufsanhängern rangieren. „Ein Reinigungsfahrzeug wäre viel zu schwer”, erläutert Panteleit. Die gute Nachricht für alle Marktfreunde: „Wenn der Kundenstrom bis Ende des Jahres anhält, wird nachgerüstet.”
13 Händler bieten ihre Waren feil. Neben Lebensmitteln wie Fisch, Obst und Gemüse, Wild und Geflügel, Gewürzen, Molkereiprodukten, Kartoffeln und Backwaren sind Textilien, Blumen und Haushaltswaren im Angebot. „Vier Händler stehen sogar noch auf der Warteliste”, sagt Karoline Haarmann von der Stadtmarketing Gesellschaft (SMG), Betriebsleiterin für Wochenmärkte. Der Markt in Heßler sei in Zusammenarbeit mit Politik und Stadtspitze entstanden.
Der Bürgerverein, aber auch vereinzelte Bürger, hätten über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich „ihren” Wochenmarkt nachgefragt. Und jetzt sei er wieder da – nach 20 Jahren. „Das ist ein optimaler Marktcharakter hier. Man trifft sich und wenn man gerade nicht einkauft, klönt man in der Mitte”, sagt Haarmann. Und ein Markt gehöre schlichtweg an eine Kirche. Die Standgebühren seien übrigens äußerst günstig, weil der Markt abfall- und reinigungsfrei ist. Für die Händler bedeutet das: selber aufräumen.