Ückendorf. . Mitglieder des Gelsenkirchener Künstlerbundes zeigen unterschiedliche Positionen zum Thema „Askese und Ekstase“. Eröffnung am 25. November.
- Acht Kreative des Gelsenkirchener Künstlerbundes stellen zum Thema Askese und Ekstase
- Die Bandbreite reicht von Malerei über Fotografie bis hin zu Texten, Collagen und Installationen
- Die Ausstellung wird am 25. November eröffnet und bis zum 13. Januar zu sehen sein
Sie schwanken zwischen „Askese und Ekstase“, zwischen Rausch und Ernüchterung. Acht Mitglieder des Gelsenkirchener Künstlerbundes setzen sich in der aktuellen Gruppenausstellung im Domizil an der Bergmannstraße auf ganz unterschiedliche Weise mit diesen beiden Polen auseinander.
Aufgeregt und ganz entspannt
Traditionell laden die Mitglieder des Bundes einmal im Jahr die Künstler dazu ein, zu einem gemeinsamen Thema zu arbeiten. Diesmal setzten sie sich kreativ mit zwei Extrempositionen auseinander und auch den Gefühlslagen dazwischen. Objekte und Installationen sind ebenso vertreten wie Collage und Malerei, selbst ein lyrischer Text entstand innerhalb dieses Prozesses.
Die Farbe Rot symbolisiert für die meisten Künstler Rausch, Ekstase, auch Erotik. Monika Stolarczyk-Salehian zum Beispiel zeigt ein schwebendes Raumobjekt aus Stoffwülsten in unterschiedliches Rot- und Lila-Tönen. Passenderweise nähte die Künstlerin die Knäuel aus Damenstrümpfen zusammen. Auf drei Fotocollagen tauchen ebenfalls Frauenbeine auf.
Aufgeregte Strukturen
Zu aufgeregt ekstatischen Strukturen formt Christel Zibert zerschnittene, eingefärbte Pappe. Das Stille und das Leise scheint auf einer zweiten Arbeit flüchtig zu entschweben. Eine wahrlich ekstatische aufgedrehte Bewegung dokumentiert Gerd Schneiders Schwarz-Weiß-Foto mit dem Titel „Derwischmop“, der an einer kreiselnden Derwisch erinnert. So augenzwinkernd humorvoll wirkt auch sein zweites Objekt, ein mit Nägeln gespicktes Sitzkissen, vielleicht zur Entspannung für einen Fakir.
Wie Einatmen und Ausatmen
Als Vertreterin der konkreten Kunst dokumentiert Gertrude Weddige auf zwei Acrylarbeiten die Ruhe zweiter roter Quadrate auf weißer Fläche und den „Aufstand der roten Quadrate“ als ekstatischer Ausbruch der Formen.
Barbara Ring nutzt in ihren kleinformatigen „Boxtales“, Objektboxen voller kleiner Geschichten, drei flächige, abstrakte Grundlagen und setzt in einer zweiten Ebene darauf Figuren, die sie zuvor aus einer identischen Fläche ausgeschnitten wurden. So entsteht eine aufregende Bewegung aus Fläche und Form.
Evelyn Krick wandelt mit ihren hochformatigen, informellen Bildern zwischen Zurückhaltung und Ausbruch. Das thematische Begriffspaar vergleicht sie mit Einatmen und Ausatmen.
Objekte und Malerei
Wolfgang Brecklinghaus zeigt zwei Objekte und eine Malerei. Christian Hardicks Installation „Abraxas“ dokumentiert unterschiedliche Facetten von Ruhe und Entspannung. Die Buddha-Figur gilt ihm dabei als beredtes Symbol für Enthaltsamkeit, Selbstbesinnung und Meditation.
Welcher Zustand nun der Erstrebenswerteste ist, muss jeder Betrachter nach einem Rundgang für sich selbst entscheiden.
>> Die Eröffnung und die Öffnungszeiten
Wegen des Totensonntags wird die Ausstellung des Künstlerbundes nicht am Sonntag, sondern schon am Samstag, 25. November, um 15 Uhr im Domizil an der Bergmannstraße eröffnet. Die Werke werden bis zum 13. Januar zu sehen sein.
Die Galerie ist geöffnet samstags von 14 bis 17 Uhr. Am 23. und 30. Dezember geschlossen.