Ückendorf. . Das Gelsenkirchener Künstlerpaar Marion und Bernd Mauß zeigt bis Ende Januar Malerei und Skulptur auf zwei Etagen des Justizzentrums.

Hier sind die Besucher „Mittendrin“ statt nur dabei. „Mittendrin“, so titelt das Gelsenkirchener Künstlerpaar Marion und Bernd Mauß seine aktuelle Ausstellung, die am heutigen Mittwoch mit rund 80 Arbeiten um 15.30 Uhr im Justizzentrum eröffnet wird.

Lichtdurchflutete Räume

Auf zwei Etagen in lichtdurchfluteten, großzügigen Räumen öffnet sich die ganze künstlerische Welt der beiden Ückendorfer, die gleich in der Nachbarschaft ihre Kunststation Rhein-Elbe betreiben. Malerin Marion Mauß gibt einen umfassenden Überblick über ihr Schaffen mit sowohl kleinen Formaten als auch riesigen Arbeiten, denen die Flurfluchten hervorragenden Raum geben.

„Mittendrin bedeutet für uns, mitten in Ückendorf auszustellen, und auch mitten im Zentrum der Galeriemeile“, sagt Marion Mauß zum Konzept der Schau. Bereits zur Eröffnung des neuen Justizzentrums stellten sich die Mitglieder der benachbarten Galeriemeile hier mit einer großen Ausstellung vor. Das Projekt Kunst gleich neben Anklagebank und Richtertisch wird nun opulent fortgesetzt, das Gericht verwandelt sich in ein Forum moderner Kunst.

Kunst in vielen Schichtungen

Marion und Bernd Mauß vertreten zwei unterschiedliche künstlerische Positionen, Malerin hier, Bildhauer dort, die aber perfekt harmonieren. Die Malerin widmete sich vor allem der abstrakten Malerei, in jüngerer Zeit zunehmend auch der Figur und dem Porträt. Ihr Material sind Leinwände, Acrylfarben, Pigmente. Farbe trägt sie in vielen Schichten auf. Flächen teilt sie immer wieder rhythmisch in blockähnliche Streifen auf.

Dazu liebt sie das Experiment mit Materialien wie Asche, Sand oder Holzspänen, die sie in die Flächen einbindet und ihnen damit eine raue, krustige, fast kraterähnliche Struktur gibt. Da entwickelt sich wie von selbst ein Spiel mit Licht und Schatten, entsteht Tiefe.

Bilder, in denen die Farben Gelb und Grau in allen Schattierungen dominieren, finden sich ebenso wie solche, die den Blautönen in vielen Facetten intensiv nachspüren. Hingucker allemal, die das Auge magnetisch anziehen.

Neuere Porträts und Figuren

Das gilt auch für die neueren Porträts und Figuren, die aus der Nähe betrachtet fast abstrakt wirken, oder die Strukturen und Farbsetzungen auf geschnittenen Stahlplatten.

Sie harmonieren mit den reduzierten, hölzernen Figuren des Bildhauers Bernd Mauß. Stoisch stehen sie da, voluminös, auf das Wesentliche beschränkt. Specksteinarbeiten von Bernd Mauß sind auf Fotos dokumentiert. Auf einer Wand treten kleinere Arbeiten beider Künstler in den direkten Dialog.

Die Ausstellung und die Eröffnung

Die Ausstellung „Mittendrin“ wird am heutigen Mittwoch, 8. November, um 15.30 Uhr im Justizzentrum an der Bochumer Straße 79 eröffnet. Sie wird bis 31. Januar zu sehen sein. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 8.30 bis 15.30 Uhr, freitags 8.30 bis 14 Uhr.

Zur Eröffnung sprechen Dr. Mathias Kirsten, Direktor des Amtsgerichts, und Kunsthistorikerin Cornelia Kesper, Maegie Koreen singt Claire Waldoff.