Horst. . Im Atelier der Künstlerin Annegret Reichmann in Gelsenkirchen-Horst sind Werke von 22 deutschen und amerikanischen Künstler zu sehen.
Kunst tritt in den Dialog, und das über den großen Teich hinweg. Für den beredten Gesprächsfluss zwischen deutschen und amerikanischen Kunstschaffenden sorgt die Malerin Annegret Reichmann. Aus gutem Grund, denn die Künstlerin lebt abwechselnd in ihrer Heimatstadt Gelsenkirchen und in ihrer Wahlheimat Portland. In ihrem kleinen Atelier in Horst präsentiert sie jetzt Arbeiten von 22 Künstlern unter dem Titel „Hüben und drüben oder Hin und her“.
Kunst wandert „Hin und her“
In den USA betreibt Annegret Reichmann ihr Atelier in einer großen Werkstattgemeinschaft in Oregon. „Allein 50 Galerien befinden sich in dem Gebäude.“ Einmal im Jahr lädt die Künstlergemeinschaft zu den „Open Studios Seebuildings“ ein und die Gelsenkirchenerin nahm Arbeiten ihrer deutschen Künstlerfreunde mit, die meisten davon Mitglieder des Gelsenkirchener Künstlerbundes. So lernten die Amerikaner das Schaffen von Künstlern wie Monika Stolarczyk-Salehian, Sabine Leichner-Heuer, Barbara Ring, Christel Klarhoefer, Stephanie Albers oder Heike Klinger kennen.
Im Austausch nahm Annegret Reichmann nun Werke, Grafiken aus Papier zumeist, amerikanischer Künstler mit nach Deutschland und zeigte diese zunächst auf der Bo-Biennale in Bochum. Im Juni dieses Jahres stießen diese Werke im Bochumer Atelier der Künstlerin Karin Templin-Glees auf großes Besucherinteresse.
Und jetzt präsentiert sie Amerikaner und Deutsche zusammen ab dem heutigen Samstag, 4. November, in ihrem Atelier an der Essener Straße 112. Reichmann versteht diesen Kulturaustausch als Chance, unterschiedliche Kunst kennenzulernen.
Kleine Formate
Das Spektrum ist breit. Zu sehen sind Malerei, abstrakte, figürliche und informelle, Druckgrafiken unterschiedlichster Art, Collagen, Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien. Kleine Formate waren vorgegeben, nicht zuletzt aus Transportgründen. „Dabei“, lacht Annegret Reichmann, „arbeiten gerade einige der amerikanischen Vertreter sonst sehr großformatig.“
Hingucker aber sind sie auch in klein. Mariella Bisson aus New York zum Beispiel zeigt eine zarte Waldlandschaft. Bisson widmet sich in ihrem Schaffen vor allem der Schönheit der Natur und war in den Neunzigern sogar mal zu Gast im Gelsenkirchener Kunstmuseum. Kelly Saxton aus Portland ist mit abstrakten Materialcollagen vertreten. Patti Gaudi aus Washington zeigt einen detailliert ausgearbeiteten Linolschnitt einer Pagode.
Mit zwei Arbeiten ist übrigens auch Werner Ryschawy vertreten, der erst vor wenigen Tagen den Preis des Vestischen Künstlerbundes gewonnen hat.
>> Die Ausstellung und die Dauer
Die Ausstellung „Hüben und drüben“ wird am Samstag, 4. November, in den Kunsträumen von Annegret Reichmannan der Essener Straße 112 in Horst eröffnet.
Die Schau mit Werken von 22 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und den USA wird bis zum 20. November zu sehen sein. Zu sehen sind auch Arbeiten von Annegret Reichmann.