Inge Ansahl wünscht einen guten Morgen.
Die Zeitumstellung im Allgemeinen nervt mich schon seit ihrer Einführung. Irgendwie sind die ersten Tage danach immer komisch, weil sich eine Stunde doch heftig auf die Lichtverhältnisse auswirkt. Im Besonderen gesellte sich dann ausgerechnet in der Nacht zum Sonntag Herwart dazu, dieser Sturm mit seiner virtuosen Spannbreite an schlafraubender Begleitmusik: rasselnde Rollladenkästen, Knacken im Dachgebälk, das Ächzen der Bäume und der Satellitenschüssel, das metallische Ruckeln des Gartenzauns vor dem geöffneten Schlafzimmerfenster.
Kurz: Ich war froh, als es endlich hell wurde und die Nacht vorbei war. Wobei . . . hell wurde es Sonntag ja wieder viel zu früh. Während der Kaffee lief, wurden also erstmal alle Uhren im Haus gecheckt. Und dann, quasi als Beweis, mit der Zeitansage meines Lieblingssenders verglichen. Okay, alles voll auf Neuzeit gepolt. Mal ganz ehrlich: Mir ist ein echter Herbert auf normalzeitlicher Bühne allemal lieber, als dieser blöde Herwart. Der in der Nacht mit einer geschenkten Stunde auftritt, in der man dann kein Auge zukriegt!