Hüllen/Bismarck. . Emschergenossenschaft baut 680 Meter langen Stauraumkanal in Gelsenkirchen. Er trennt Regenwasser vom Abwasser. Investition über Elf-Mio-Euro

Die Verlegung des neuen unterirdischen Abwasserkanals parallel zum Sellmannsbach schreitet weiter voran. Nachdem die Emschergenossenschaft im ersten Bauabschnitt den Stauraumkanal Alfred-Zingler-Straße fertig gestellt hat und aktuell neue Druckrohrleitungen nördlich und südlich der A 42 verlegt, startet bereits Ende Oktober bzw. Anfang November der dritte Bauabschnitt: Erstellt wird der 680 Meter lange Stauraumkanal Wiesmannstraße zwischen dem Pumpwerk Bismarck und der Ebersteinstraße.

Zur Vorbereitung des Baufeldes führt die Emschergenossenschaft in den kommenden Tagen punktuell im Verlauf des Gewässers Rodungen durch. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis im Falle etwaiger Lärmbeeinträchtigungen. In diesen dritten Bauabschnitt werden rund elf Millionen Euro investiert. Neben dem neuen Stauraumkanal entsteht ein neues Pumpwerk für den Sellmannsbachkanal zur Weiterleitung des Mischwassers über die zurzeit im Bau befindlichen Druckrohrleitungen weiter im Norden.

Regenwasser wird vom Schmutzwasser getrennt

Weiter baut die Emschergenossenschaft am (in Fließrichtung) unteren Ende des Stauraumkanals ein Entlastungsbauwerk mit Überlaufschwelle in das Regenrückhaltebecken Wiesmannstraße. Zudem werden im Laufe der Baumaßnahme städtische Kanäle in der Straße Am Stäfflingshof an den neuen Sammler der Emschergenossenschaft angeschlossen.

Der Stauraumkanal hat einen Innendurchmesser von 2,20 bis 2,40 Meter. Verlegt wird er in Tiefenlagen von acht bis 15 Meter.

Ein Stauraumkanal dient der Trennung des sauberen Regenwassers von schmutzigem Abwasser. In der Anlage wird bei starken Regenfällen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen.

Emscher-Umbau wird 2020 abgeschlossen

Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal transportiert werden. Das oben schwimmende weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Auf diese Weise erhalten die Emscher-Gewässer weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

Die Umgestaltung des Sellmannbachs gehört zum Generationenprojekt Emscher-Umbau. Seit 1992 arbeitet die Emschergenossenschaft am 5,2 Milliarden-Euro-Generationenprojekt Emscher-Umbau, das sie 2020 auch umgesetzt haben wird. Info: www.eglv.de