Gelsenkirchen. Der DFB ermittelt gegen Schalke 04. Der Verein hatte seinen Fans ausnahmsweise erlaubt, zum Gedenken an einen treuen Fan eine Fackel abzubrennen.
"Egal wie weit das Schicksal uns auch trennt, in Gedanken bist du immer hier bei uns!" Mit diesem Spruchband, einer großen Fahne, die sein Konterfei zeigt und einer roten Fackel, die auf einem Podest vor der Nordkurve abgebrannt wurde, gedachten am Freitag Tausende Schalker einem Fan aus ihren Reihen.
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Fabian, Mitglied der Ultras Gelsenkirchen und treuer Anhänger des FC Schalke 04, wurde nur 21 Jahre alt. Ihm zu Ehren schwieg das Stadion zu Beginn der Bundesligapartie gegen Mainz. Auch die Mainzer Anhänger bekundeten ihr Mitleid und wünschten Fabian in Frieden zu ruhen. Es war ein emotionaler Moment, ein würdiger Abschiedsgruß der Nordkurve. Doch in der DFB-Zentrale scheint man das anders zu sehen, weshalb dort nun gegen Schalke ermittelt wird.
Abbrennen der Fackel war von Schalke erlaubt
Die Ultras hatten den Verein zuvor um Erlaubnis gebeten, die Fackel abbrennen zu dürfen. Kontrolliert und unter Aufsicht der Feuerwehr zündete der Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen auf seinem Gerüst die Fackel an. Eine Geste, die für einen Ultra von großem Wert ist. Die Verantwortlichen des FC Schalke 04 wissen das, reagierten sensibel und erlaubten die Pyro-Aktion ausnahmsweise. Über den Videowürfel in der Arena erklärte der Verein: „Liebe Fans, in diesem einen ganz besonderen Fall haben wir den Einsatz einer Leuchtfackel toleriert. Es gilt jedoch unverändert: Pyrotechnik ist in unserer Arena nicht gestattet.“
Der Deutsche Fußballbund hingegen beharrt auf seinen Statuten. Das Abbrennen von Pyrotechnik sei nunmal untersagt. "Der DFB-Kontrollausschuss wird den FC Schalke 04 zu diesem Vorgang befragen und um eine Stellungnahme bitten. Anschließend wird das Gremium über den weiteren Fortgang entscheiden", erklärte der DFB auf Nachfrage. Weitere Fragen ließ der DFB unbeantwortet.
Schalke-Fans schimpfen über DFB
Viele Fans des FC Schalke 04 äußern in den Sozialen Netzwerken ihren Unmut über die Ermittlungen des DFB. "Weil die Fackel zu Ehren eines Verstorbenen mit Genehmigung des Vereins entzündet wurde, ist die Reaktion des DFB pietätlos und herzlos. Traurig", heißt es etwa. "Mit diesem Verhalten zeigt der DFB endgültig, dass es wirklich nur noch um das Geschäft und nicht mehr um das Menschliche oder die Leidenschaft im Fußball geht....sehr traurig!", kommentiert ein anderer Fan.
Bei Schalke selbst ist bislang kein Schreiben des DFB eingegangen, erklärte eine Sprecherin des Vereins auf Nachfrage. Weiter wollte sie die Entscheidung des DFB nicht kommentieren.