Erle. . Der Fußballstar und Ex-Schüler der Gesamtschule Berger unterstützte die Projektwoche „kickformore“. Sie soll Achtklässler enger zusammenbringen.

„Fair Play“ hieß es die ganze Woche für die Schüler der achten Klassen der Gesamtschule Bergerfeld in ihrer Projektwoche „kickformore“, in der das Hauptaugenmerk auf der Integration und dem Straßenfußball lag.

Förderklassen wurden in die Regelklassen integriert

Die Gesamtschule hat ihre achten Kassen in diesem Schuljahr neu gemischt. Kinder mit Migrationshintergrund aus Förderklassen wurden in die Regelklassen der Schule integriert – was Protest auslöste. „Viele Eltern haben das nicht eingesehen und wollten sogar rechtliche Schritte einleiten“, so Schulleiterin Maike Selter-Beer. Integration durch Fußball sollte daher auch ein Beitrag zum Zusammenwachsen werden. Gespielt wurde auf dem Schulhof am Berger Feld, natürlich in Mixed-Teams, in einheitlichen, an alle Achtklässler verteilten T-Shirts. Zum Straßenkick gab’s Musik und Tanz aus den eigenen Reihen.

Durch Spiel, Spaß und Teamwork zu Verantwortung

Mit dem Verein „kick fair“ und Mezut Özil – der ehemaliger Schüler der Gesamtschule übernahm die Projektpatenschaft, unterstützt das Projekt finanziell und steuerte eine Video-Botschaft bei – ist die Projektwoche „kickformore“ entstanden.

Kickfair-Shirts trugen die Schüler bei den Aktionen auf dem Schulhof.
Kickfair-Shirts trugen die Schüler bei den Aktionen auf dem Schulhof. © Thomas Gödde

Dieses Bildungsprojekt wurde von „kick fair“ für Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren entwickelt. Durch Spiel, Spaß und Teamwork sollen die Teilnehmer lernen, Verantwortung zu übernehmen, Vorurteilen entgegenzusteuern und gestalterisch tätig zu sein. „Erst waren wir skeptisch, ob unser Projekt mit einer Schule, die durch den Leistungssport geprägt ist, überhaupt funktioniert“ gesteht Jochen Föll vom Verein „kick fair“.

Diese Sorge war völlig unbegründet. Gemeinsam mit der Schulleitung und den Lehrkräften wurde ein Konzept, passend zur Schule entwickelt. Durch Workshops, Integrationsspiele sowie ganz viel Straßenfußball wurde Verständnis füreinander und der Zusammenhalt gestärkt. Auch die Regeln für den Straßenfußball wurden vorher durch die Jugendlichen erarbeitet. Beim Spielen wurde eigenständig auf die Einhaltung geachtet, nach dem Spiel wurden dann Fairness-Punkte verteil.

In dieser Woche ist nun der Grundstein gelegt worden

„Wir werden dieses Projekt auf jeden Fall weiterführen“, kündigt die Schulleiterin an. Vom Erfolg überzeugten sich auch einige Eltern der Schüler vor Ort. „In dieser Woche ist nun der Grundstein gelegt worden, der Prozess geht weiter. Mentorenausbildungen für freiwillige Schüler der achten Klassen sollen zukünftig auch die jüngeren an der Entwicklung teilhaben lassen. Die älteren Mitschüler dienen so als Vorbild und lernen Verantwortung zu übernehmen“, so Jochen Föll.

Bei dem Abschlussturnier am Freitag wurden alle Schüler zu Siegern erklärt.