Ückendorf . Zweite Konferenz im Wissenschaftspark: Zukunftsstadt 2030. Lernende Kommune soll sich vernetzen. Es winken 1 Mio Euro vom Ministerium
Mit Optimismus gingen 70 Akteure aus Zivilgesellschaft, Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft in die 2. Runde im Wissenschaftspark. In der Konferenz ging es um Projekt „Zukunftsstadt“. Gelsenkirchen ist neben 19 weiteren Kommunen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt worden. Bürger sollen mit der Wissenschaft Ideen und Visionen entwickeln, die eine Stadt lebenswert und nachhaltig attraktiv für die Bewohner macht.
„Dabei“, so sagt Bildungsdezernentin Annette Berg, „sollen sich Wissenschaft und Bürgerschaft auf Augenhöhe austauschen.“
Die Stadt als lernendes Dreieck verstehen
Werner Rybarski, Leiter der Stabsstelle Zukunftsstadt, stellt die Bedeutung der Quartiersarbeit, die außerschulische Bildung und die Partizipation der Menschen heraus: „Wir wollen die Stadt als lernendes Dreieck verstehen, in dem Zivilgesellschaft/Wirtschaft/Politik und Verwaltung gemeinsam miteinander und voneinander lernen können.“
Ein Kriterium des Ministeriums für die Bewertung des Projekts sind innovative Ideen, von deren Umsetzung die Stadtbevölkerung nachhaltig profitieren kann. Aufgabe der Fachgruppen wird es sein, Bedarf und Umsetzbarkeit zu ermitteln und wie Zielgruppen erreicht werden können. So sollen Migranten stärker in die Lernorte eingebunden, die Wirtschaft ins Boot geholt werden. Wissenschaftlich aktive Begleiter suchen Lösungen, wie neue Medien dazu beitragen können, Probleme wie Sprachbarrieren, Integrationshemmnisse oder Bildungsungleichheiten zu minimieren.
Maßnahmen an Generationen und Kulturen anpassen
In den Fachgruppen wollen sich die Akteure Gedanken darüber machen, wie man darstellen kann, dass Partizipation im Stadtteil eine riesige Chance zur Quartiersentwicklung ist? Werner Rybarski ist sich bewusst, das zielgruppenspezifisches Arbeiten erforderlich ist. „Wenn wir alle erreichen wollen, müssen die Maßnahmen angepasst sein an alle Generationen und Kulturen.“
In der 2. Runde konnten sich die Arbeitsgruppen austauschen. Jetzt brüten sie über abgestimmte Maßnahmen nach. Fürs Frühjahr ist die dritte Runde mit der abschließenden Konferenz vorgesehen, in der konkrete Projekte vorgestellt werden sollen.
Doch noch ist Geduld gefragt. Wie innovativ, überzeugend und gleichzeitig real machbar die Projekte erscheinen, entscheidet eine Jury im Ministerium. Gehört Gelsenkirchen zu den acht überzeugenden Projektentwicklern, winkt den Akteuren in der vierten und letzten Runde eine Million Euro zur Realisierung der Ideen. Info: www.aGEnda21.info