Altstadt. Im Sparkassenhaus werden Gewerbeflächen neu aufgeteilt. Weinkontor und Boutique räumen ihre Lokale. Im Komplex soll neue Gastronomie entstehen.
Im Weinkontor wird geräumt. Flaschenkarton für Flaschenkarton wird abverkauft, Grappa, Cognac oder edle Brände gehen mit Abschlag über die Theke. Zwischendurch kommen Kunden, ordern ein, zwei Flaschen gekühltes Bier, einen Flachmann. Das Fachgeschäft in der kleinen Seitengasse Am Rundhöfchen – es ist auch eine Art Kiosk für die spezielle Innenstadt-Kundschaft. Bis Samstag läuft der Ausverkauf.
Umzug zum Unternehmenssitz Schalker Markt
„Räumungsverkauf. Wir ziehen um“, lautet die Botschaft im Schaufenster. Der Weinladen, ein Ableger des Großhändlers Pleiss zieht zum Unternehmenssitz Schalker Markt an der Gewerkenstraße. Auch dort werden Endverbraucher künftig direkt einkaufen können. Am bisherigen Standort im Sparkassengebäude gegenüber der evangelischen Altstadtkirche fühlt man sich planungsverdrängt. „Wir wären gerne hier geblieben“, sagt die Mitarbeiterin vor Ort, die für Pleiss den Laden führt. Es ist der letzte von ursprünglich drei Weinkontoren. Doch im Geldinstitut hegt man andere Pläne – Umzugspläne.
Die Sparkasse verlagert angeblich ihr LBS-Ladenlokal. In Ecklage am Heinrich-König-Platz soll ein größerer Gastronomie-Betrieb Platz finden. Am neu gestalteten Platz sehen Wirte offenbar gute Marktchancen. Mehr Gastronomie dort hatten sich auch stets Innenstadtakteure wie Citymanagerin Angela Bartelt gewünscht, um Angebot und Aufenthaltsqualität weiter zu verbessern. Die Geschäftsräume des Weinkontors und der benachbarten Boutique werden dafür freigezogen. Die Neuordnung der Ladenlokale wird seitens der Sparkasse zum jetzigen Zeitpunkt so noch nicht bestätigt. Man verhandele abschließende Details, noch seien die Verträge nicht unterschrieben, heißt es. „Der Vorstand kann derzeit nicht mehr sagen“, teilt Sparkassensprecher Udo Kramer mit.
142 Jahre Handelsgeschichte endeten 2015
Die Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss des Sparkassen-Komplexes sind allerdings nicht zu übersehen. Insgesamt stehen laut Kramer aktuell 785 Quadratmeter Ladenfläche leer – die früheren Räume der Ehrenamtsagentur, des Jobcenters und das ehemalige Schuhhaus Bruns, das sich nach 142 Jahren Handelsgeschichte bereits Ende 2015 am Neumarkt verabschiedete. Wir stehen nicht vor dem Aus, wir beenden das Geschäft“ , betonte Seniorchefin Karola Neuhaus-Bruns damals, als der Räumungsverkauf auf zwei Etagen lief. Für das Ladenlokal wird eine Einzelhandels-Nachfolgenutzung angestrebt. Ob sie gelingt? Es gebe konkrete Verhandlungen, heißt es, jedoch noch kein kommunizierbares Ergebnis.
Kein neuer Stand für den Pavillon des Café Meißner
Weiter warten heißt es auch einen Steinwurf entfernt: Neue Gastronomie solle in den Pavillon des Café Meißner mitten auf dem Heinrich-König-Platz einziehen. Citymanagerin Bartelt hat in der Vergangenheit mehrfach das Gespräch mit den Vermietern gesucht – bislang ohne Ergebnis.