Gelsenkirchen. . Auch in der dritten Wiederaufnahme wirkt Michiel Dijkemas Sicht auf Mozarts „Die Zauberflöte“ am Musiktheater frisch wie eh und je.

Diese Inszenierung trägt noch immer. Auch in der dritten Wiederaufnahme seit dem Jahre 2009 begeistert Michiel Dijkemas frische, bildgewaltige und unkonventionelle Sicht auf Wolfgang Amadeus Mozarts Märchenoper „Die Zauberflöte“. Mit teilweise neuer Besetzung durch junge Stimmen und die junge Dirigentin Yura Yang am Pult fuhr die Produktion am Samstagabend im leider nicht ausverkauften Musiktheater im Revier erneut den verdienten Erfolg beim Publikum ein.

Dabei kann das Opernhaus zunächst auf bewährte Kräfte setzen, auf den ausgezeichneten Chor zum Beispiel, die Neue Philharmonie Westfalen oder auf den starken Bariton Michael Dahmen, der erneut in die Rolle von Papageno schlüpfte, mit jeder Menge Spielwitz und hoher darstellerischer Präsenz. Dong-Won Seo verleiht mit seinem sonoren Bass einmal mehr Sarastro sicher die weihevolle Würde. Die schrulligen alten Damen singen mit Petra Schmidt, Noriko Ogawa-Yatake und Almuth Herbst stimmig drei zuverlässige Größen des Hauses.

Der junge Tenor Ibrahim Yesilay, frisch gekürt mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis, schlüpfte in die Rolle des Prinzen Tamino und demonstrierte sein großes Potenzial. Nach einer Erkältung fehlte aber noch die eigentliche Strahlkraft, und auch bei der Darstellung gibt’s Luft nach oben. Voll bei klarer, sicherer Stimme präsentierte sich Bele Kumberger als wunderbare Pamina, und auch Antje Bitterlich als Königin der Nacht vermochte rundherum zu überzeugen. Für den homogen austarierten, zügig vorantreibenden Orchesterklang sorgte Yura Yang souverän am Pult.

Die neue, alte „Zauberflöte“: Unbedingt empfehlenswert! Auch denjenigen, die bereits die beiden ersten Versionen gesehen haben.