Horst/Essen. . Versuchter Totschlag – 34 Jahre alter Afghane steht in Essen vor Gericht. Die Beziehung zu seiner Ex-Partnerin war von Gewalt und Streit geprägt.

Streit und Schläge soll es öfter in der Beziehung gegeben haben, auch die Polizei musste anrücken. Zum Höhepunkt der Gewalt kam es jedoch erst nach der Trennung des Paares: Der 34-jährige Janat L. soll dem neuen Partner seiner Ex- Lebensgefährtin am 18. März im Keller ihrer Wohnung in Horst aufgelauert und ihn mit fünf Messerstichen in den Oberkörper und in die Arme schwer verletzt haben.

Versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung

Seit Dienstag muss sich der 34-Jährige vor dem Essener Schwurgericht wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

„Ich habe fünf Kinder“, lässt der stolze Angeklagte gleich zu Beginn des Prozesses den Dolmetscher übersetzen. Die leben allerdings ebenso wie seine Frau im heimatlichen Afghanistan. Janat L verließ sein Land Richtung Norwegen und stellte dort einen Asylantrag. Seine spätere Gefährtin kam ebenfalls aus Afghanistan und ließ sich 2014 in Deutschland nieder. Hier trafen sie sich zum ersten Mal.

„Wir haben uns gut verstanden“, erinnert sich der Angeklagte. Er beschloss in Deutschland Asyl zu beantragen und hielt sich später überwiegend in ihrer Wohnung auf, so berichtet er. Das ging nicht lange gut. Auch Geld, das er ihr geliehen haben will, soll ein weiterer Streitpunkt des Paares geworden sein. Wegen psychischer Probleme musste er für längere Zeit in eine Klinik.

Die Klinge des Messers abgebrochen

An freien Tagen habe er sie besucht, sagt der Angeklagte. Ausführlich berichtet er von Nebensächlichkeiten in dieser Zeit. Etwa so: „Dann hab ich für sie eingekauft, bin zum Friseur gegangen.....“ Geht es zur Sache, lässt das Gedächtnis ihn dagegen zeitweilig im Stich.

Er habe für sie eine Matratze aus dem Keller holen sollen, schildert er den Tattag. Da sei er von hinten angegriffen und verletzt worden. Die Klinge des Messers hat er dann nach eigener Erinnerung abgebrochen. Wie der andere Beteiligte an die fünf Messerstiche gekommen sei, möchte Richter Andreas Labentz wissen. „Ich weiß nicht“, so der Angeklagte.

Drei weitere Verhandlungstage sind terminiert