Horst. . Adriano Gobbo macht aus seinem Hinterhof eine weihnachtliche Wunderwelt. Im letzten Jahr kamen über 1000 Kinder her. Dieses Jahr sollen es noch mehr sein.

  • Adriano Gobbo verwandelt seinen Hinterhof in Horst seit zwei Jahren zur weihnachtlichen Wunderwelt.
  • Vor allem Kindergärten und Grundschulen nehmen das Angebot wahr und kommen zu Besuch.
  • Eröffnet wird das Spektakel am 6. Dezember mit dem Besuch des Nikolauses an der Essener Straße.

Am Nordpol herrscht bekanntlich fast das ganze Jahr weihnachtliches Treiben. An der Essener Straße 94 in Horst auch. Dort lebt und wirkt Adriano Gobbo und sorgt seit vergangenem Jahr für eine Weihnachts-Wunderwelt.

Los ging alles mit einer großen Weihnachtsmannfigur. „In die hatte ich mich verliebt“, sagt der Horster mit italienischen Wurzeln. Doch für die Wohnung war die zu groß. „Da habe ich den draußen aufgebaut und eine kleine Weihnachtshütte gestaltet.“ Eigentlich nur für Freunde. Doch sie zog immer mehr Bürger an – ein Moment, der das Leben des 66-Jährigen veränderte. „Vielleicht ein Wink von oben“, sagt er und zeigt mit dem Finger in die Höhe. Denn seither begreift es Adriano Gobbo als seine Aufgabe, im Stadtteil den Geist der Weihnacht zu verbreiten. Wobei sein Hinterhof zur Horster Hauptzentrale des Weihnachtsmannes wurde.

Über 1000 Kinder kamen zu Besuch

Im vergangenen Jahr baute Adriano Gobbo das große Vordach zur Weihnachtslandschaft um. Davor bot eine Bühne Platz für bis zu 80 Menschen, vor allem kleine. „Ich habe Kindergärten und Grundschulen eingeladen. Die waren alle begeistert. Jeden Tag haben wir zwei, drei Besuchergruppen gehabt. Über 1000 Kinder kamen zu mir. Und abends haben wir Familien hier gehabt, die haben wir bewirtet mit Kakao und Glühwein – natürlich kostenlos.“ Mehr noch: Jedes Kind bekam eine Weihnachtstüte. Die finanzierte der Mann, der früher eine Eisdiele betrieb, zu einem Teil selbst. Zudem wurde er von einigen örtlichen Unternehmen unterstützt. Darauf ist er auch in diesem Jahr wieder angewiesen. „Sonst können wir den Kindern nichts schenken.“

Noch größer, noch schöner soll alles in diesem Jahr werden. Das war für Adriano Gobbo schon vor dem letzten Weihnachtsfest klar. Seither baut er an einer übergroßen, begehbaren Krippe. Und das alles ganz ohne handwerkliche Ausbildung. Für den Horster kein Problem: „Mit meiner Fantasie kann ich bauen, was ich will. Ich habe kein Profi-Material, aber ich habe alles da.“ Nur muss er sich sputen, damit alles zum großen Nikolaus-Fest fertig ist. „Ich hoffe, ich schaffe es.“ Jeden Tag arbeitet Adriano Gobbo draußen im Hof an der Weihnachtswelt. „Jeder sagt, Adriano, du bist bekloppt. Und ich sage, ja, das bin ich.“

Für strahlende Kinderaugen

Froh ist er, dass er Rückhalt bei seiner Frau findet. „Die ist dagegen, dass ich das immer größer mache. Aber ich habe eine gute Frau. Die macht alles mit – noch“, sagt er und lacht. Dann wird er noch einmal stiller, erzählt, wie wichtig ihm die strahlenden Kinderaugen sind. Ganz leise sagt er: „Vielleicht komme ich ja dafür in den Himmel.“ Einen Platz am Nordpol hat er in jedem Fall sicher.

>>Info: Weil die Aktion noch mehr Kinder glücklich machen soll, wünscht sich Adriano Gobbo Unterstützung. Zum einen braucht er jene bei den Weihnachtstüten. Zum anderen würde er sich auch über Helfer beim Bau freuen. Und Gobbo sucht eine ehrenamtliche PR-Kraft, die es übernimmt, die Schulen und Kindergärten einzuladen, damit er sich ganz dem Bau widmen kann.