Gelsenkirchen. . Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren: Gelsenkirchener Dienstwagen sollennur nach bestimmten Prioritäten angeschafft werden.

Vor dem Hintergrund des Dieselskandals fordert die Grüne Ratsfraktion eine grundsätzliche Umstellung bei den Beschaffungen für den städtischen Fuhrpark. „Die Stadt, städtische Gesellschaften und Eigenbetriebe sollten in Gelsenkirchen Vorreiter werden bei der Verkehrswende und der Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren“, erklärt Burkhard Wüllscheidt für den Fraktionsvorstand..

Der Sprecher der Grünen im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz, Patrick Jedamzik, setzt nach: „Die Grünen fordern von der Bundespolitik und der Autoindustrie zur Vermeidung von Fahrverboten die technische Motorennachrüstung von Diesel-Fahrzeugen, statt mit einem weitgehend unwirksamen Software-Update weiterhin die Gefahren der allermeisten Dieselmotoren zu ignorieren.“

Diesel nur noch in Ausnahmefällen

Bis 2030 solle zudem erreicht werden, dass nur noch Pkw mit Elek-tromotor zugelassen werden. Zu einer solchen Verkehrswende zu kommen, so Jedamzik, seien aber auch die kleinsten Schritte hilfreich, um weniger mit hohem Stickstoffdioxid-Ausstoß verbundene Dieselfahrzeuge auf der Straße zu haben. „Dafür muss die Stadt bei ihrem eigenen Fuhrpark auch gegenüber den Bürgern eine Vorreiterrolle einnehmen.“

Die Grünen fordern, dass Dienstwagen mit Dieselmotor nur noch in begründeten Ausnahmefällen beschafft werden, wenn sie nachweislich, zum Beispiel durch die sogenannte AdBlue-Technologie, im Regelbetrieb die Grenzwerte der Euro-6-Norm einhalten. Dadurch könnten, sagen Wüllscheidt und Jedamzik, die Vorteile des Diesels gegenüber den Benzinmotoren bei den CO2-Emissionen zur Geltung kommen, ohne die Stickstoffdioxid-Problematik zu verschärfen.

Fahrzeuge mit nicht-fossilen Brennstoffen

Die Neubeschaffung von Dienst-Pkw soll nach Vorstellung der Grünen künftig nach folgenden Prioritäten erfolgen: Elektro- beziehungsweise andere Fahrzeuge mit nicht-fossilen Brennstoffen (etwa Brennstoffzellen), Pkw mit Hybrid-Antrieb und erst an dritter Stelle Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor.

Fraktions-Vize Wüllscheidt erläutert eine weitere Forderung der Grünen für eine solche Umstellungsstrategie: „Die städtischen Vertreter/innen in den Aufsichtsgremien der Gesellschaften im Konzern Stadt sollen durch den Rat beauftragt werden, bei der Beschaffung von Pkw und Nutzfahrzeugen in diesen Gesellschaften ebenfalls die Einleitung einer solchen Umstellungsstrategie zu beantragen.“

Mehr Nutzfahrzeuge mit Hybrid-Antrieb

Vor dem Hintergrund der ersten Schritte bei Gelsendienste mit der Anschaffung von kleineren Nutzfahrzeugen mit Elektroantrieb soll künftig auch geprüft werden, ob der Umstieg auf weitere Elektrofahrzeuge respektive Nutzfahrzeuge mit Hybrid-Antrieb (wie bei Bogestra-Bussen schon erprobt) möglich und mit Blick auf die Umweltentlastung sinnvoll ist. Entsprechende Anträge haben die Grünen für die Sitzungen von Umweltausschuss, Betriebsausschuss Gelsendienste und Rat eingebracht.