Gelsenkirchen. „Viele Kinder kennen unsere heimischen Tiere gar nicht mehr“, sagt Jürgen Kellermann, Vorstandsmitglied des Förderkreises Lernort Natur. Den Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen kennen viele Mädchen und Jungen nicht, und sie wissen auch nicht, dass der Rehbock nicht der Sohn des Hirsches ist.

„Viele Kinder kennen unsere heimischen Tiere gar nicht mehr“, sagt Jürgen Kellermann, Vorstandsmitglied des Förderkreises Lernort Natur. Den Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen kennen viele Mädchen und Jungen nicht, und sie wissen auch nicht, dass der Rehbock nicht der Sohn des Hirsches ist.

Aus diesem Grund wurde 2004 der Förderkreis, eine Initiative der Kreisjägerschaft, ins Leben gerufen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, besonders jungen Menschen erlebnisorientiert Wissenswertes über Tiere und Natur zu vermitteln. Geschulte Jäger bieten für Kindergartenkinder, Schüler aber auch für Erwachsene und auf Veranstaltungen wie dem Umweltdiplom der Stadt Gelsenkirchen und dem Holztag des Regionalverbands Ruhr ehrenamtlich die Möglichkeit, kostenlos Wald und Wiese und deren Bewohner näher kennenzulernen.

Lange hatte eine stationäre Waldschule am Stadtwald als Lernort gedient. „Durch den Sturm Ela wurde der Container sehr beschädigt, so dass wir eine neue Möglichkeit finden mussten“, erklärt Kellermann.

Da kein geeigneter Ersatzstandort vorhanden war, entschieden sich die Vereinsmitglieder für eine Waldschule auf vier Rädern. Die Suche nach einem geeigneten Anhänger und der Ausbau sowie die Gestaltung nahmen allerdings einige Zeit in Anspruch.

Mittlerweile ist die rollende Schule fertig. Tierpräparate von Fuchs, Waschbär, Eule und Reh lassen sich in dem Wagen aus nächster Nähe betrachten und dürfen auch angefasst werden. „Einige heimische Wildarten haben wir ersetzt, weil sie durch Sturmschäden nicht mehr zu verwenden waren. Andere können wir weiter nutzen“, erzählt Gründungsmitglied Kellermann.

Die ausgestopften Tiere seien hauptsächlich Nachlässe von Jägern. Unter dem Lernmaterial auch: eine Tastbox zum Erraten von Gegenständen, verschiedene Felle zum Fühlen, Infomaterialien zu den unterschiedlichen Getreidearten und ein Baumpuzzle, bei dem es darum geht, Rinde von Eiche, Birke oder Buche zu unterscheiden. Insgesamt hätte der komplette Ausbau an die 12 000 Euro gekostet. Die Finanzierung der mobilen Schule, die an vielen Stellen den Biologieunterricht ergänzt, teilen sich Vereinsmitglieder und Sponsoren. Auch die Kreisjägerschaft steuerte einen Beitrag hinzu. Jeannette Sauter, Vorsitzende vom Lernort Natur: „Die meisten Kinder sind immer sehr begeistert und stellen auch viele Fragen. Gerade Stadtkinder haben zuvor häufig wenig Berührungspunkte mit der Natur. Da wollen wir gegenwirken.“

Die 56-Jährige weiter: „Wir versuchen die Kinder da abzuholen, wo sie gerade stehen - abhängig vom Alter und vom Wissensstand.“ Der neue Lernort will natürlich auch genutzt werden. Somit seien Anfragen von Schulen und Kindergärten immer gerne willkommen.