Bulmke-Hüllen. Ärgernis an der Kreuzung Flora-/Konradstraße beseitigt. Ampelanlage wurde umgebaut. Acht Unfälle in zwei Jahren. Hilfe auch für Sehbehinderte.
Es grünt mehr und mehr auch für Autofahrer. Verkehrsteilnehmer, die in Hüllen aus Richtung Wanne von der Florastraße links in die Konradstraße abbiegen wollen, haben seit Mitte Juli ihr eigenes grünes Signal für freie Fahrt. Zu häufig hatte es an der Kreuzung seit 2007 gekracht. Von 2013 bis 2015 musste die Polizei nach Karambolagen acht zum Teil arg demolierte Fahrzeuge abschleppen lassen.
Gegenverkehr nicht beachtet
Die Ursache für die Zusammenstöße war immer dieselbe. Autofahrer, die links in die Konradstraße einbiegen wollten, hatten den Gegenverkehr nicht beachtet. Autos, die aus Richtung Innenstadt die Kreuzung passierten, hatten nicht nur Vorfahrt, sondern auch ein ordentliches Tempo drauf. Die Fahrer durften mit bis zu 70 km/h über die Kreuzung fahren.
Auch eine Wartelinie, die nach den ersten Unfällen als Hilfshinweis für die links abbiegenden Autofahrer aufs Pflaster gemalt wurde, ließ viele Autofahrer nicht vorsichtiger werden.
Die Ampel wird jetzt über Induktionsschleifen verkehrsabhängig gesteuert. Bei geringem Verkehrsaufkommen wird sich für den Autofahrer kaum etwas ändern. Die grüne Welle bei der Ampelschaltung haben die Verkehrslenker berücksichtigt. Sie soll weiterhin zügige Fahrt im Ost-West-Verkehr und umgekehrt garantieren.
„Die Wartezeit wird sich in Grenzen halten“
Die kürzeste Grünphase wird den Linksabbiegern mit weniger als zehn Sekunden eingeräumt. „Doch die Wartezeit“, versichert Andrea Herold, Teamleiterin im Referat Verkehr, „wird sich in Grenzen halten. Innerhalb eines Umlaufs von 85 Sekunden muss jeder Verkehrsteilnehmer, egal aus welcher Richtung er kommt, grünes Licht erhalten haben.“
Linksabbieger, die aus Richtung Innenstadt unterwegs waren und von der Flora- in die Plauener Straße einbiegen wollten, hatten bereits vor dem Umbau der Signalanlage einen eigenen grünen Abbiegepfeil. Mit der Maßnahme soll sich nicht nur die Sicherheit für Autofahrer erhöhen. Auch Fußgänger, weiß Andrea Herold, seien jetzt durch die Ampelschaltung besser geschützt vor linksabbiegenden Autos.
Kosten: 326 000 Euro
Auch für Blinde und Sehbehinderte ist es einfacher geworden, sich im Verkehr zurechtzufinden. Akustische Freigabesignale, Vibrationstasten oder Bodenindikatoren erleichtern den Übergang auf den gegenüber liegenden Bürgersteig.
Autofahrer werden nach Jahren der Planung aufatmen. Die Maßnahme musste zwischen Polizei, der Stadt und dem Landesbetrieb NRW als Baulastträger abgestimmt werden.Die Kosten belaufen sich auf 326 000 Euro. Davon hat der Landesbetrieb 242 500, die Stadt 83 500 Euro getragen. Beschlossen wurde der Umbau im Verkehrsausschuss und in der Bezirksvertretung Mitte im Juni 2016.