Gelsenkirchen.. Quartett von Westfälischen Hochschule entwickelt eine digitale Kommunikationsplattform für Unternehmen und Behörden. Was der Messenger kann.
Das Smartphone ist ein ständiger Begleiter, der fixe Informationsaustausch per Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Telegram alltäglich. Derlei Programme haben im Alltag von Unternehmen und Behörden aber noch kaum Einzug gehalten, zu groß, so erklären es die Gründer von „Quvert“, ist die Angst, dass „sensible Daten von Dritten abgegriffen“ werden – insbesondere wenn die Anbieter solcher Helfer im Ausland sitzen und ganz andere, vielleicht zu lockere Datenschutzbestimmunen haben.
Torsten Platzek, Armin Al-Failee, André Terlinden und Patrick Wegner haben mit „Quvert“ eine modulare und geschützte Kommunikationsplattform entwickelt, die verschiedene Wege bündelt. Eine Art „Kompetenzatlas“, wie die vier Jungunternehmer erklären – drei von ihnen haben den Masterstudiengang am Institut für Internet-Sicherheit abgeschlossen, einer ist Wirtschaftsingenieur.
Vorhandenes Wissen in einer übersichtlichen Struktur
Der Messenger, vom Unternehmen selbst oder in einer Cloud betrieben, gibt darüber Auskunft, wer über welche Kompetenzen in Firma oder Behörde verfügt, in welchem Büro der- oder diejenige arbeitet, er hält Kontaktdaten wie Adresse, Festnetz, Mail und mobile Nummer vor oder aber er tauscht sich mit anderen automatisch über laufende Termine und daraus resultierende Einschränkungen der Erreichbarkeit aus. „So lässt sich das vorhandene Wissen innerhalb des Unternehmens strukturieren und sichtbar für die eigenen Kollegen machen“, erklärt André Terlinden.
Zudem ist es so möglich, den Bedarf von heute und morgen anonymisiert in Relation zu setzen, um herauszufinden, wo vielleicht Lücken auftreten und Kompetenzen zu erweitern sind.
Als Ausbaustufen lassen sich ein Archiv für die Geschäftskommunikation einrichten – interessant im Hinblick auf den Nachweis gegenüber den Finanzbehörden – sowie eine Lokalisierungsfunktion. Beispiel: Der Teilnehmer ist wegen einer Präsentation im Konferenzsaal, „Quvert“ weist das im Belegungsplan als „in Benutzung“ aus. Auch sind Zugriffshierarchien etablierbar, ebenso Chats und Kanäle (offen oder zu bestimmten Themen).
E-Mails und Formulare werden überflüssig
Das System kann aber noch mehr: Möchte ein Sachbearbeiter beispielsweise eine Freigabe für einen Vorgang beantragen, muss er heute E-Mails versenden oder Formulare ausfüllen. Das kostet wertvolle Zeit. Quvert bietet deshalb eine „Handshake”-Funktion, die Freigaben digital auf den Weg bringt.
Sicherheit spielt ebenso eine große Rolle. Daher wurden per Transport-, Ende-zu-Ende- und lokaler Verschlüsselung gleich mehrere Schutzmechanismen integriert.
Die Idee kommt gut an. Die vier Gründer haben schon Partner gefunden. Und ein Unternehmen lässt bereits Quvert in seine Software integrieren. „Wir würden uns aber freuen, weitere Partner zu finden, die uns bei der Entwicklung unterstützen“, sagt Terlinden.