Gelsenkirchen. Als Galeristin war Andrea van Gosen fast zehn Jahre im Geschäft. Nun will sie das Altstadt-Café wiederleben. Derzeit wird saniert.
Im Februar 2017 hat Andrea van Gosen nach fast zehn Jahren ihre Galerie an der Klosterstraße in der Altstadt aufgegeben. Damals trieben sie und ihren Partner Josef Boelting schon eine neue Geschäftsidee an, die nun langsam Gestalt annimmt. Die beiden wollen das Altstadt-Café an der Robert-Koch-Straße wiederbeleben.
Die Grundsanierung des 280 Quadratmeter großen Lokals läuft auf Hochtouren. Für van Gosen, eigentlich eine Borkenerin, fühlt „es sich fast so an wie nach Hause kommen. Ich war ja schon so lange hier und mag einfach die Menschen“, sagt die angehende Wirtin.
Immobilie der Ev. Emmaus-Kirchengemeinde
Erfahrung in der Gastronomie bringt van Gosen mit. Und offenbar auch ein Konzept, das tragen soll: „Wir machen das Altstadt-Café wieder neu und wollen ein Westfälisches Kaffee mit einigen Besonderheiten realisieren. Details werden aber noch nicht verraten“, sagt sie. Derzeit ist die Immobilie der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde eine Baustelle: entrümpelt, entkernt, fast in den Rohbau-Zustand zurück versetzt. Was auch zeigt: Van Gosen und Boelting gehen die Sache von Grund auf neu an.
Es dauert länger als geplant
„Wir tun, was wir können“, sagt die neuerliche Existenzgründerin. Doch wie das so ist: Bei einer Grundsanierung „kommen die Bausünden der vergangenen 40 Jahre ans Licht. Alles dauert länger als zunächst gedacht.“ Der geplante Eröffnungstermin, 1. Oktober, scheint längst unrealistisch. „Wir wollen es jetzt spätestens bis zum 1. November schaffen“, so Andrea van Gosen weiter.
Zweimal innerhalb von vier Jahren hatten zuletzt die Pächter im Café gewechselt. Der bislang letzten Betreiberin ging am 5. April 2016 die Puste aus. Sebnem Yaman schloss damals ihr „Kaffeeklatsch“, der Pachtvertrag wäre noch bis Ende vergangenen Jahres gelaufen. Pfarrer Peter Gräwe, zuständig für den Pfarrbezirk Altstadt / Neustadt ist „guter Hoffnung und begeistert, dass sich was tut und schon kräftig am Umbau gearbeitet wird“. Pächter und Gemeinde stimmen sich aktuell noch über die Kostenverteilung ab.
Meißner-Pavillon im Dornröschen-Schlaf
Auch für City-Managerin Angela Bartelt ist die Entwicklung positiv. . „Ich glaube, dass das qualitativ anspruchsvoll wird“, sagt sie. So ein Kaffee passe in den Bereich. „Das trifft sich gut. Das wird eine Bereicherung“, scheint Bartelt überzeugt.
Bewegung an anderer Stelle kann sie allerdings noch nicht vermelden. Mitten auf dem Heinrich-König-Platz dämmert auch nach der Runderneuerung rundum noch der alte Café-Meißner-Pavillon im Dornröschen-Schlaf. Jüngst hat Bartelt nochmals die Eigentümer angeschrieben und darauf verwiesen, dass es „sehr viele“ Interessenten für die Immobilie gibt“. Resonanz blieb offenbar aus. Seit 2013 steht nebenan im Ärztehaus ebenfalls das „König City“ leer. Dort ist laut Bartelt seitens der Eigentümer wohl „keine neue Gastronomie“, sondern eine anderweitige Nutzung geplant.