Gelsenkirchen. . „Start-up Ruhr Demo Night“ im Wissenschaftspark. Künftig soll es hier eine regelmäßige Leistungsschau für Nachwuchsunternehmer geben.

  • 50 Existenzgründer präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen bei der „Start-up Ruhr Demo Night“
  • Gründermesse im Gelsenkirchener Wissenschaftspark lockt 600 Besucher in die gläsernen Arkaden
  • Breites Spektrum: Gesundheit, IT, Software, Lifestyle, Bildung, Marketing, Spiele und vieles mehr

Gedränge in den gläsernen Arkaden des Wissenschaftspark (Wipa). Die 600 Besucher hangeln sich am Abend bei dezent-cooler Livemusik von Stand zu Stand, es gibt viel zu entdecken. Denn hier stellen sich Visionäre, Kämpfer und Durchstarter mit ihrer Geschäftsidee den kritischen Blicken von Entscheidern und Finanziers – es ist „Start-up Ruhr Demo Night“, Gründermesse.

Rund 50 Start-ups aus dem Ruhrgebiet, darunter auch zehn hiesige Existenzgründer, präsentieren sich im Wipa im Süden Gelsenkirchens – mit seiner futuristischen Architektur ein passender Schauplatz für die angehenden Unternehmer.

Ins Auge sticht zum Beispiel sofort der Stand der „Melon GmbH“ aus Essen. Das liegt sicher auch an den beiden freundlichen jungen Frauen Quy Nguyen und Eva Schlager. Und an einer frech-bunten Kollektion von modernen Fahrradhelmen und den dazu passenden, austauschbaren Visieren. Das Motto: „Als Marke aus dem Herzen des Ruhrgebiets die Welt farbenfroher, lebenslustiger und sicherer zu gestalten.“ Kommt an.

Etwas weniger knallig, aber vom Ansatz her mit viel Einschlagspotenzial versehen, präsentiert sich „XignSys“ aus Gelsenkirchen. Das Entwicklerteam um Markus Hertlein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Passwörter praktisch überflüssig zu machen. Ihr System funktioniert über einen QR-Code, einer Weiterentwicklung des Strichcodes. Durch die neue Smartphone-basierte Authentifizierung ist es jetzt möglich, Dokumente, Transaktionen oder auch Rechnungen mobil zu erledigen, „mit der Beweiskraft einer Unterschrift“. Mit im Boot sitzen hier übrigens Experten der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen.

Ricarda Sophia Kuprat (links) und Elisa Kuprat zeigen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen Erzeugnisse ihres Start-ups „Spatzikus Naturerlebnis“.
Ricarda Sophia Kuprat (links) und Elisa Kuprat zeigen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen Erzeugnisse ihres Start-ups „Spatzikus Naturerlebnis“. © Michael Korte

Die Palette an Ideen auf der Messe ist riesig. Sie reicht von Essen und Trinken über Gesundheit und Entspannung bis zu Veranstaltungen und Lifestyle-Produkten. Angefangen vom grasgrünen „Smovey“, einem Schwingringsystem zur Entspannung, über den Segway mit einem rollendem Ball, dem „eBall“ bis hin zu den Erlebnistouren von Ricarda Sophia und Elisa Kuprat. Die Schwestern machen mit „Spatzikus“ in Umweltbildung – bieten „Eltern-Kind Naturspielgruppen und Kräuterwanderungen“, bei denen sie Großstädter auf den Geschmack von essbaren und heilenden Wildpflanzen bringen – dem vegetarischen / veganen Ernährungstrend folgend.

Gadgets wie ein kurioser Bierkühler

Gadgets fehlen auch nicht auf der „Start-up Ruhr Demo Night“. Der „Biersafe“ aus Herten dürfte da bei vielen Besuchern starke „Must Have“-Gefühle auslösen. Tief eingelassen im heimischen Garten, dürfte so mancher Grillfreund Feuer und Flamme werden für den ungewöhnlichen Rundkühler. Herumfliegende Kronkorken dürften bald auch kein Problem mehr sein. Der magnetische „Captor“, auch so ein charmantes Gimmick, fängt die Bleckdeckel am Kühlschrank haftend direkt auf und lässt eine kunstvolle Traube entstehen.

Ute Günther (Pro Ruhrgebiet, v.l.), Christopher Schmitt (Stadtrat), Rainer Schiffkowski (Wirtschaftsförderung GE) und Roland Kirchhof (Business Angels Netzwerk Deutschland)  blicken erstaunt auf den „eBall“ von Uli Sambeth, einer Art Segway mit rollendem Ball.
Ute Günther (Pro Ruhrgebiet, v.l.), Christopher Schmitt (Stadtrat), Rainer Schiffkowski (Wirtschaftsförderung GE) und Roland Kirchhof (Business Angels Netzwerk Deutschland) blicken erstaunt auf den „eBall“ von Uli Sambeth, einer Art Segway mit rollendem Ball. © Michael Korte

„Die Gründermesse war ein voller Erfolg“, urteilt Rainer Schiffskowski, Referatsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung, angesichts des Zuspruchs von 600 Gästen. Schon jetzt werde daher darüber nachgedacht, künftig hier eine Messe für Start-ups zu einem festen Ankerpunkt zu machen.