Gelsenkirchen. . Helena Averdung aus Gelsenkirchen-Buer war zehn Monate lang in Michigan. Gerne erinnert sich die 17-Jährige zurück an diese Zeit.

„Für viele US-Amerikaner heißt Kulturaustausch, sich einen Austauschschüler zu holen“, sagt Helena Averdung und muss schmunzeln. „Selbst würden es die meisten nicht machen, also für einige Zeit ins Ausland gehen.“

Die 17-Jährige aus ­Buer ist gerade von einem zehnmonatigen Aufenthalt aus den USA zurückgekehrt. Die junge Frau sitzt neben Oliver Wittke, Vorsitzender der Gelsenkirchener CDU, MdB und Helenas Pate für den Austausch, und hat strahlende Augen, wenn sie aus Amerika erzählt.

Pate Oliver Wittke ist stolz

Über das Parlamentarische Patenschafts-Programms (PPP) des Bundestages hatte sich die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums in Buer für ein Austauschjahr in den USA beworben und konnte die Verantwortlichen von sich überzeugen. Vor allem gute Schulnoten und ehrenamtliches Engagement waren gefragt. „Zwei Kriterien, die Helena voll und ganz erfüllt hat“, sagt Oliver Wittke nicht ohne Stolz. „Helena war ja auch als junge Botschafterin für Deutschland im Einsatz und ich weiß, dass sie ihren Job mehr als gut gemacht hat und ihre Zeit genutzt und genossen hat.“

Helena Averdung war bei einer Gastfamilie in Michigan, genauer in Traverse City, untergebracht. „Bei meiner Gastmutter und -schwester habe ich mich sofort willkommen gefühlt“, so die Schülerin. „Zunächst war alles natürlich fremd, besonders die Sprache, aber nach kurzer Zeit hat sich das erledigt. Man träumt auf englisch und fühlt sich ganz schnell zu Hause.“

Offenheit und Herzlichkeit der Menschen

Das sei, so Helena, auch der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen zu verdanken. „Das ist schon ein Unterschied zu Deutschland. Genauso offen sind die Amis aber auch in ihrer politischen Haltung, also die Zurückhaltung der Deutschen, wer wen wählt, das kennen die Menschen in den USA nicht.“

Hautnah hat Helena die Präsidentschaftswahl mitgekommen. „Auch wenn die Stadt, in der ich gelebt habe, republikanisch geprägt ist, bin ich für die Demokraten von Tür zu Tür mit gegangen und habe für Hillary Clinton geworben.“ In Deutschland muss sie nun ein Schuljahr wiederholen. Aber sie hat in den Fächern der Naturwissenschaften in Amerika ihre College-Kurse mit Auszeichnung abgeschlossen.

Beispiel für einen gelungenen Austausch

Für Oliver Wittke ist Helena ein Beispiel für einen gelungenen Austausch. So geht er entspannter damit um, dass auch sein Sohn nun ein Schuljahr in den USA verbringen wird. „Außerdem schicke ich im August meinen mittlerweile dritten Paten auch mit einem guten Gewissen nach Amerika. Und die Bewerbungsphase für ein Stipendium hat auch wieder begonnen.“

• Bewerbung und Voraussetzungen: www.bundestag.de/ppp