Gelsenkirchen. . Die Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung zieht eine positive Halbjahresbilanz. Wie viele Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen wurden.
- Die Wirtschaftsförderer in Gelsenkirchen blicken zufrieden auf die ersten sechs Monate
- Unterm Strichen stehen 370 neue Arbeitsplätze und 550 gesicherte Arbeitsplätze
- Ausblick: Neue Ansiedlungen in den Quartieren Schalker Verein Ost und Graf Bismarck
Der Standort Gelsenkirchen rückt offenbar mehr in den Blickpunkt von Unternehmen. Rainer Schiffkowski, Referatsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung, und Dezernent Christopher Schmitt präsentieren eine erfreuliche Halbjahresbilanz. Aus neun Flächenverkäufen durch Stadt und Wirtschaftsförderung sowie Kooperationspartner resultiert ein Flächenumsatz von insgesamt 124 300 Quadratmetern – gut zwölf Hektar. Zudem konnte ein Unternehmen – Amevida – in ein Mietobjekt vermittelt werden. Macht unterm Strich: 370 neue Arbeitsplätze und 550 gesicherte Arbeitsplätze.
Viele Nachfragen kommen von Start-ups
„Es kommen immer mehr Entscheider, auch die großer Unternehmen“, freut sich Rainer Schiffkowski. Er ist seit 1986 mit dafür verantwortlich, die wirtschaftliche Entwicklung Gelsenkirchens voran zu treiben. Die Stadt wirbt seit geraumer Zeit viel offensiver auf großen (Leit-)Messen und die neuen zweimonatigen Business-Treffen „haben jetzt Clubcharakter“. Eine Mischung, die gut ankomme. Als Beleg zählt der Wirtschaftsförderer einige Unternehmen auf, die sich in den vergangenen sechs Monaten neu angesiedelt oder erweitert und so neue Jobs geschaffen und alte gesichert haben: Die IT-Experten von Tensquare, das Bergmannsheil, die Ingenieurgesellschaft BBM, die Tierklinik SmartVet, der Sicherheitsspezialist IBS, das neue Gesundheitszentrum bei Schloss Berge oder eben auch der Call-Center Dienstleister Amevida.
Aber nicht nur auf mittlerer und größerer Betriebsebene weckt die Stadt Begehrlichkeiten, Schiffkowski spricht auch von einer Vielzahl von Anfragen von Start-ups. Besonders im Blickpunkt steht dabei die Bochumer Straße, deren Umbau bald beginnt und wo eine Niederlassung vergleichsweise günstig ist. Schiffkowskis Prognose: „Die Bochumer Straße wird in den nächsten fünf Jahren eine erhebliche Aufwertung erfahren durch Gründerszene und Kreativwirtschaft.“
Neue Flächen vor der Entwicklung
Ähnlich äußert sich auch Christopher Schmidt: „Die Vermarktung von Gewerbe- und Industrieflächen läuft auch in 2017 sehr gut. Damit wir auch mittel- bis langfristig erfolgreich bleiben können, müssen aber schon jetzt neue Flächen für die Betriebe entwickelt werden. Daran arbeiten wir zurzeit ressortübergreifend mit der Stadtplanung zusammen.“
Schmitt sagt das nicht nur, weil sich bereits für das nächste große Business-Treffen im September in der Schalker Arena gut 300 Unternehmen vorbereiten, sondern weil die Nachfrage zum Teil ungeahnte Dimensionen annimmt. So sind im Gewerbegebiet Schalker Verein Ost bereits jetzt zwei Flächen zwischen 35000 und 44000 Quadratmeter mehrfach überzeichnet.
Auf dem Gelände Schalker Verein Ost, das steht schon fest, hat jüngst ein Logistiker 90 000 Quadratmeter Fläche erworben, die übrigen 90 000 Quadratmeter sind seit wenigen Tagen für einen Dienstleister reserviert. Dazu kommen noch 27 000 Quadratmeter für einen Einzelhändler.
Anleger für die Weiße Flotte
Ähnlich erfreulich sieht es im Quartier Graf Bismarck „mit einer Vermarktungsquote von über 70 Prozent“ aus. Dort sind jüngst 10 000 Quadratmeter an einen weitere Dienstleister gebracht und zusätzliche 2700 Quadratmeter an ein weiteres Gewerbe veräußert worden. Und wo wir gerade beim Ausblick sind: Derzeit wird die Marina für 60 Boote und der Hafenplatz Ost in Graf Bismarck ausgebaut. Inklusive Anleger für die Weiße Flotte. Leinen los soll es bereits 2018 heißen. Um im Bild zu bleiben: Die Wirtschaft nimmt Fahrt auf, die Aussicht auf mehrere hundert neuer Jobs dürfte insbesondere dieser Stadt gut tun.
>> 30 Hektar sind sofort verfügbar
Interessierte Unternehmen können über die App „Gelsenkirchen Gewerbe Immobilien“ vorhandene Flächen und vakante Bestandsobjekte abrufen. Derzeit sind in Gelsenkirchen insgesamt 30 Hektar an Gewerbeflächen sofort verfügbar.
Die Gewerbeansiedlung ist ein komplizierter Prozess. Bei der Standortfrage sind Faktoren entscheidend wie: Fördergelder, Baurecht, Arbeitskräftepotenzial vor Ort, Städtebaukomponenten, Zuschüsse, bau- und planungsrechtliche Zulässigkeit und viele weitere.