Gelsenkirchen. . Auf 25 Jahre blickt die WH in Gelsenkirchen zurück. Der gestrige Tag stand im Zeichen der Feierlichkeiten – mit Spaß, Musik und dem Festakt.
- Die Westfälische Hochschule feierte am Freitag ihren 25. Geburtstag
- Das Campusfest begann um 12.30 Uhr und dauerte den ganzen Tag
- Höhepunkte waren der Festakt und das Konzert des Sängers Joris
Wenn irgendwo Sekt und Orangensaft, wahlweise auch gemischt, sowie Lachs- und andere Fisch- und Fleischhäppchen gereicht werden, ist meist ein offizieller Festakt nicht fern. Der Anlass gestern: 25 Jahre Westfälische Hochschule (WH). Wer aber jetzt in seinem Kopfkino lauter Redner mit sich immer wiederholenden Lobeshymnen und mit der Müdigkeit kämpfende Zuhörer sieht, der irrt – und hat was verpasst.
Vielleicht liegt es am im Hochschulvergleich so niedrigen Alter der WH, vielleicht auch an der unbeschwert humorvollen Art des Moderators Prof. Helmut Hasenkox („Der Etat für richtige Moderatoren wurde bei den Feierlichkeiten in Bocholt mit Steffi Neu aufgebraucht, deshalb mussten sie mich nehmen“), vielleicht aber auch einfach an der so unaufgeregt wirkenden Selbstwahrnehmung der beteiligten Akteure, dass hier ein lockerer und kurzweiliger Geburtstagsfestakt geboten wurde.
Die Feier begann mit einem kleinen Film
Prof. Bernd Kriegesmann, Präsident der Hochschule: „Wir sind bodenständig und lebendig. Das ist Currywurst statt Kaviar.“
Die Feier begann mit einem kleinen Film. Studenten hatten ihn aus kurzen Interviews, teils imposant wirkenden Luftaufnahmen aller drei Standorte der WH (neben Gelsenkirchen: Bocholt und Recklinghausen) und historischem Material zusammengeschnitten. Hier kamen nicht nur Professoren zu Wort, sondern auch all die anderen, die für einen reibungslosen Hochschulbetrieb sorgen: Hausmeister, Sekretärin, Pförtner – auch die Dame aus der Mensa („Gyros geht hier am besten, hier könnte es jeden Tag Gyros geben“). Amüsiert entdeckten sich einige Zuschauer in den Filmausschnitten von 1992, als auf die Gründung der damaligen Fachhochschule Gelsenkirchen angestoßen wurde.
Rede von OB Frank Baranowski
Apropos Gelsenkirchen: Zum Festakt einer für die Stadt so wichtigen Einrichtung kam natürlich auch der Oberbürgermeister. In seiner Rede lobte Frank Baranowski die WH als „Treiber des Strukturwandels im nördlichen Ruhrgebiet“. Sie befeuere den Wandel und die Erneuerung bereits bestehender Unternehmen und stelle den Wirtschaftsbetrieben der Region Fachkräfte zur Verfügung. „Man könnte auch sagen: Sie erfüllt idealtypisch den Auftrag einer Fachhochschule.“
Josef Hülsdünker, der hier in seiner Funktion als Vize-Vorsitzender des Hochschulrates auftrat und sich das Promotionsrecht für die WH wünschte, sowie Dietmar Möhler traten ebenfalls ans Mikrofon. Der attestierte der Hochschule ein „schlechtes Timing“ fürs Jubiläum. Möhler ist Abteilungsleiter Hochschule im Wissenschaftsministerium, das just gestern mit Isabel Pfeiffer-Poensgen eine neue Chefin bekommen hatte. Eingeladen zum Festakt wurde noch ihre Vorgängerin Svenja Schulze.
Hasenkox wünscht sich mehr Studentenleben
Als Vertreter des Ministeriums lobte Möhler die Arbeit der WH und erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Prof. Kriegesmann: „Damals sagten Sie mir, dies hier sei die beste Hochschule in ganz Gelsenkirchen-Buer. Da haben Sie Ihr Licht ganz schön unter den Scheffel gestellt.“
Moderator Helmut Hasenkox hatte noch etwas auf dem Herzen: „Mein persönlicher Wunsch ist, dass die Studenten Gelsenkirchen zu ihrem Lebensmittelpunkt machen.“ Denn an richtigem Studentenleben fehle es in der Stadt.
Festprogramm mit Joris-Konzert
Der Festakt war nicht der einzige Programmpunkt beim Jubiläum der Westfälischen Hochschule. Der Festtag begann um 12.30 Uhr auf dem Campus. Foodtrucks und Getränkebuden sorgten für die kulinarische Begleitung, dazu konnte sich bei allerlei Spaß (Rodeoreiten, Torwandschießen, Segwayfahren) amüsieren.
Zunächst war auf dem WH-Gelände gar nicht so viel los. Erst zum Abend füllte sich der Campus. Für 20 Uhr war Sänger und Songwriter Joris angekündigt, der letztlich mit über einer Stunde Verspätung die Bühne betrat.