Gelsenkirchen. Die Seppelfricke Armaturen GmbH verlegt Maschinen nach England. Aus Sicht der IG Metall ist das eine Betriebsänderung, die Folgen haben kann.

In der Seppelfricke Armaturen GmbH geht unter den 113 Beschäftigten die Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust um. Grund ist die Verlegung von Maschinen aus ihrer Produktionsstätte an einen Standort des Mutterkonzerns Aalberts Industries in England.

IG Metall: „Das ist eine Betriebsänderung“

Robert Sadowsky ist in Alarmstimmung. Und ärgerlich ist er, der 1. IG-Metall-Bevollmächtige: „Das Unternehmen schreibt schwarze Zahlen und investiert seit Jahren nichts.“ Und jetzt auch noch die Sache mit der Verlegung so wichtiger Maschinen. Er betonte am Freitag ausdrücklich: „Das ist ganz klar eine Betriebsänderung.“ Und über die muss ein Arbeitgeber laut Paragraf 111 des Betriebsverfassungsgesetzes den Betriebsrat „rechtzeitig und umfassend unterrichten und die geplanten Betriebsänderungen mit dem Betriebsrat beraten“.

Einstündiger Warnstreik am 3. Juli

Sadowsky sieht Arbeitsplätze in Gefahr. Er drängt daher auch auf den Abschluss einer Sozialtarifvereinbarung für die 113 Beschäftigten, „damit die Kollegen abgesichert sind“. Denn, meint er, das Verfahren zur Feststellung der Betriebsänderung durch das Gericht „kann ewig dauern“. Bei der Seppelfricke Geschäftsführung beißt die IG Metall aber offensichtlich auf Granit: Keine Investitionen, wie stets gefordert, kein Betriebsübergang, keine Gespräche über einen vorsorglichen Sozialplan auf der einen Seite. Und auf der anderen eine besorgte Belegschaft, die für die Produktion so wichtige Maschinen verliert.

Jetzt macht die IG Metall Druck, um die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber anzuschieben: Für Montagmorgen (3. Juli) ist die Frühschicht ab 6 Uhr zu einem einstündigen Warnstreik aufgerufen.

Geschäftsführer: Maschinen sind nicht ausgelastet

Seppelfricke-Geschäftsführer Edgar Weihe bestätigte Freitag auf Nachfrage: „Vier von mehr als 50 Maschinen gehen nach England, weil die hier nicht ausgelastet sind.“ Die betroffenen Mitarbeiter sollen aber an anderen Stellen der Abteilung beschäftigt werden. Außerdem, so sagte Weier, werde es keine Kündigungen geben.