Gelsenkirchen. . Peter Weingarten leitet die Geschäfte von St. Augustinus zusammen mit Susanne Minten. Eine Expansion des Unternehmens ist nicht ausgeschlossen.
- Die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH hat seit gut einem Monat eine Doppelspitze
- Peter Weingarten leitet das Unternmehmen nun gemeinsam mit Susanne Minten
- Auf dem Tisch liegen schon einige Pläne für die Zukunft
„Wir müssen Geld verdienen“, sagt Peter Weingarten, Geschäftsführer der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH. Das sei auch für einen Betreiber von Krankenhäusern nicht verwerflich. „Aber wir legen Geld ja nicht auf die hohe Kante. Das Geld wird reinvestiert.“ Zwar gebe es für 2016 noch keine abschließenden Zahlen, diese werden im August präsentiert. Fest steht aber: „Auch dieser Überschuss ermöglicht Investitionen in die Zukunft.“
Diese Zukunft von St. Augustinus gestaltet Peter Weingarten, der seit 1995 nun 22 Jahre alleine die Geschäfte führte, seit kurzem im Duett mit Susanne Minten. Sie ist seit Mitte Mai im Amt und gekommen, um künftig das Vier-Augen-Prinzip im Unternehmen umzusetzen. „Das entspricht der Realität eines großen Unternehmens“, sagt Pressesprecher Wolfgang Heinberg.
Diese Größe macht sich auch in anderen Zahlen bemerkbar: 170 Millionen Euro Jahresumsatz und ein Investitionsvolumen von zehn bis elf Millionen Euro sprechen für sich. Gerade erst steckte St. Augustinus 4,5 Millionen Euro in den Neubau der Endoskopie am Marienhospital Gelsenkirchen (Bauzeit: etwa zwei Jahre) und eine Million in die Neugestaltung des dortigen Vorplatzes. Die Renovierung der Endoskopie in Buer schlug mit 500 000 Euro zu Buche.
Expansion nicht ausgeschlossen
Aber das Unternehmen investiert nicht nur in die Krankenhäuser. 6,5 Millionen kostete die Modernisierung des Altenheims St. Vinzenz (Altstadt), eine Million wird nun ins Heim St. Josef (Erle) investiert. „Es gibt eine Vorgabe, nach der 80 Prozent der Betten in einem Altenheim in Einzelzimmern stehen müssen“, so Weingarten. „Diese Vorgabe werden wir nun zeitnah umsetzen.“
Ebenfalls umgesetzt wird der Plan, einen Operationssaal im Marienhospital Buer in einen so genannten Hybrid-OP umzuwandeln – das ist die Symbiose einer Röntgen-Untersuchung und eines OP-Tisches. Hier können Patienten während einer Operation geröntgt werden. „Das ist hochkomfortabel“, weiß Peter Weingarten. Gefäßchirurgie und Kardiologie würden besonders profitieren. „Das ist im Sinne des Patienten und seiner Sicherheit“, so Susanne Minten. Im September soll der Hybrid-OP fertig sein. Kosten: etwa 900 000 bis eine Million Euro.
„Wir bauen und investieren in der Region“, sagt die neue Geschäftsführerin. Die 52-Jährige, die aus Bonn kommend zu St. Augustinus stieß, schließt für die Zukunft auch eine Expansion nicht aus. „Wir streben weiterhin Wachstum an“, erklärt sie und hält den Anschluss weiterer Krankenhäuser – auch solcher außerhalb der Stadtgrenzen Gelsenkirchens – für „nicht unwahrscheinlich“. Dies beziehe sie aber ausdrücklich aufs Ruhrgebiet: „Wir bleiben in der Region und sehen hier unsere Aufgabe.“
Immer strengere Qualitätsvorgaben
Teil dieser Aufgabe ist auch der Erhalt und die – wenn nötig – Instandsetzung der Einrichtungen. „Wir müssen in die Erhaltung große Summen investieren“, so Minten. Und: Krankenhausfinanzierung werde immer komplizierter. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), ein wichtiges Gremium aus Krankenkassen, Deutscher Krankenhausgesellschaft und der Ärztekammer, mache immer strengere Qualitätsvorgaben und fordere immer größere Mindestmengen an bestimmten Operationen. „Man will die Krankenhäuser dazu bringen, sich stärker zu spezialisieren“, erklärt Susanne Minten.
Hinzu komme, dass das Land NRW zu wenig Landesmittel in die Krankenhäuser stecke. Peter Weingarten setzt hier Hoffnungen in die Regierung von Armin Laschet: „Es scheint, als lege die neue Landesregierung größeren Wert auf die Krankenhausfinanzierung, als es die alte getan hat.“