Gelsenkirchen-Buer. . Donnerstag startet der Film in den Kinos – eine Vorpremiere gab’s Samstag in der Schauburg in Gelsenkirchen-Buer. Vor allem Omma Änne kam gut an.
- „Sommerfest“ ist ein Film von Sönke Wortmann nach dem Roman von Frank Goosen
- Kinostart ist am 29. Juni, bereits jetzt gab es die Vorpremiere in der Schauburg
- Dazu kamen auch Regisseur Sönke Wortmann und Autor Frank Goosen
Die Kiosk-Omi mit dem „Dat-und-Wat“-Dialekt, der Ruhrpott-Proll in Joggingbuchse und Unterhemd mit Bier in der Hand und der türkische Dönerbudenbesitzer: alles Menschen, die im Ruhrgebiet beheimatet sind. Menschen, die nicht um den heißen Brei herumreden, sondern direkt sagen, was Sache ist. Der Film „Sommerfest“ spielt, wenn auch etwas überspitzt – mit den typischen Klischees.
Zur Vorpremiere wurde am Samstagabend in die Schauburg geladen. Regisseur Sönke Wortmann, Hauptdarstellerin Anna Bederke und Frank Goosen, dessen gleichnamiger Roman als Filmvorlage diente, sprachen im Anschluss über einzelne Filmszenen, die Charaktere und beantworteten die Fragen der Zuschauer.
Die Handlung des Films
Hauptschauplatz des Films, der die Liebe zwischen Mann und Frau, aber auch die Liebe zum Ruhrgebiet thematisiert, ist Bochum. Stefan (Lucas Gregorowicz), mäßig erfolgreicher Theaterschauspieler in München, kommt nach zehn Jahren zurück nach Bochum, um den Haushalt seines verstorbenen Vaters aufzulösen.
Drei Tage, dann will er wieder zurück sein. Aber da sind sie wieder alle: Kumpel, Freunde, Omma Änne, alles Originale in der weiten Welt des Ruhrgebiets, der Welt seiner Kindheit und Jugend. Und – so sehr er sich auch vor einer Begegnung drücken will – da ist auch noch seine große Jugendliebe Charlie (Anna Bederke), die genau weiß, wo es im Leben langgeht – auch für Stefan.
Wortmanns Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln
Für den im Ruhrgebiet geborenen und aufgewachsenen Regisseur und Drehbuchautor Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) ist der Film eine Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln. Dem Publikum teilte er mit, dass er selbst mal eine Zeit in Gelsenkirchen gelebt hatte.
Um ein möglichst authentisches Bild der Region und ihrer Menschen zu schaffen, besetzte er die Schlüsselpositionen in seinem Produktionsteam durchweg mit Mitarbeitern, die zwischen Duisburg und Dortmund großgeworden sind. So auch unter anderem mit seinem Hauptdarsteller Lucas Gregorowicz („Lammbock“, „Schrotten!“), der seine Jugend in Bochum verbrachte und auch dort auf die Schauspielschule ging. Neben ihm ist Anna Bederke („Schlussmacher“, „Frau Ella“) aus Hamburg in der Rolle der Charlie zu sehen.
Omma Änne kam besonders gut an
Nachdem der Filmabspann gelaufen war, verriet Sönke Wortmann, dass im Film drei Darsteller mitspielen, die im echten Leben keine Schauspieler sind. So zum Beispiel der deutsch-türkische Fußballstar Murat Mercan (Görkem Saglam), der im echten Leben als Profi beim VfL Bochum unter Vertrag ist und für die deutsche U 18-Nationalmannschaft spielt. Die Rolle der Leiche des Vaters mimte der echte Vater des Hauptdarstellers.
Das Ruhrgebiets-Original Elfriede Fey als Omma Änne kam besonders gut bei vielen Zuschauern an. Die 77-Jährige arbeitet im echten Leben in der Bochumer Kneipe „Haus Fey“. Sie spielt quasi sich selbst.
Dass die Anfangsszene, die eine Theaterinszenierung im Münchener Residenztheater darstellt, eigentlich in Mülheim an der Ruhr gedreht wurde, wurde zudem offenbart. „So etwas wird oft gemacht. Es ist ein Auszug aus dem Theaterstück ‚Die Räuber‘ von Schiller“, so der Regisseur.
Reaktionen zum Film
Inge (59) und Wolfgang (60) Katza hatten sich „Sommerfest“ zusammen angesehen. „Auch, wenn nicht immer das Ruhrgebiet dargestellt wurde, das wir kennen, war es ein schöner Film. An mancher Stelle waren uns die Charaktere, wie zum Beispiel die Familie die rauchend vor dem Fernseher sitzt, allerdings etwas überzeichnet“, so das Paar.
Als „atmosphärisch sehr schön, authentisch und mit tollen Bildern aus dem Ruhrgebiet“ empfand Roland Spazier (55) den Film. „Mir haben die Persönlichkeiten sehr gut gefallen. Besonders Omma Änne. Ich kenne selbst so eine Omma.“