Gelsenkirchen. . Die evangelische Kirchengemeinde an der Steeler Straße richtet einen Treffpunkt mit Wohlfühlatmosphäre für Menschen ü 45 ein.

Seit Anfang Juni wird im Stadtteil ein neuer Treffpunkt vorbereitet: das „Rotthauser Wohnzimmer“. So heißt auch das zweijährige Projekt des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen-Wattenscheid, das von der „Glücksspirale“ unterstützt wird. Im ehemaligen Konfirmandenraum der ev. Kirche an der Steeler Straße 48 entsteht ein Café mit Wohlfühlatmosphäre. Ziel ist, für Menschen über 45 Jahre, die am „Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig haben“, ein Wohnzimmer zu schaffen. Kaffee und Kuchen werden kostenlos angeboten – Spender sind da natürlich auch willkommen.

Aus wenigem etwas Einzigartiges machen

Die Projektarbeit wurde mit der Einrichtung des Raumes begonnen. Dabei kommt bereits vorhandenes Mobiliar nachhaltig zum Einsatz, etwa zwei Kirchenbänke.

Projektkoordinatorin Barbara Bienert.
Projektkoordinatorin Barbara Bienert. © Martin Möller

Projektkoordinatorin Barbara Bienert hat ihren Freundeskreis zusammengetrommelt. Die Devise des Teams: Aus wenigem etwas Einzigartiges machen. Modellbauer Emil Riechmann, Einrichter von Lofts aus Bochum, übernimmt dabei die Raumplanung. Er wird am Samstag, 24. Juni, um 9 Uhr die Eichenbänke demontieren und aus dem Material im Laufe des Tages in Handarbeit eine circa 3,70 m lange Tafel zimmern. Ebenso entsteht eine gemütliche Sofaecke. Die Möbel werden aus verschiedenen Städten über ein Online-Portal zusammengetragen.

„Wir finden, Armut ist keine Schande“

„Wir haben einerseits eine gut funktionierende Bürgerschaft in Rotthausen, andererseits steigt aber durch die vor der Rente stehenden Babyboomer die Zahl der alleinstehenden Grundsicherungsbezieher weiter an. Viele waren zuvor im Minijob oder schon lange arbeitslos,“ erläutert Bienert. „Wir finden, Armut ist keine Schande, was fehlt ist ,nur’ Geld – und das ist kein Grund, sich zu schämen.“

Mitarbeiter für das Café werden noch gesucht

Der ehemalige Konfirmandenraum ist ein Ort mit Geschichte. Das macht ihn für die Gemeinde besonders und lädt geradezu dazu ein, die Wände mit Bildern aus der Region und ihrer Menschen zu schmücken. Das „Rotthauser Wohnzimmer“ bietet also die Chance, als Erste/r dieses Angebot wahrzunehmen und Bilder an die noch leeren Wände zu hängen. Ebenso werden noch ehrenamtliche Mitarbeiter fürs Café gesucht. Eröffnet wird die gute Stube voraussichtlich Ende Juli, Anfang August.

>> Info: Wer Interesse an einer Mitarbeit oder der Ausstellung hat, kann Kontakt zu Barbara Bienert aufnehmen: Telefon 0172 5814 943 oder E-Mail: rotthauser.wohnzimmer@gmx.de