Gelsenkirchen. . Bereits zum fünften Mal verwandelte „Rock am Bahnwerk“ das Gelände an der Grimbergstraße zu einer Festivalbühne. Ein buntes Programm lockte.

Metal hörte man. Metall sah man. Gleich an zwei Tagen erklangen Instrumente und Stimmen verschiedener Bands zwischen alten Eisenbahnwagons und Stahlkonstruktionen bei der fünften Auflage von „Rock am Bahnwerk“. Unter den Festivalbesuchern Menschen in schwarzer Lederjacke und derben Boots, Männer mit Nietenwesten und Frauen mit Shirts ihrer Lieblingsband und knallrotem Lippenstift - aber auch Rockfans in weißer Seidenbluse oder in farbigem Polohemd.

Zwölf lokale und regionale Bands

Zwölf lokale und regionale Bands brachten die Stimmung am Freitag und Samstag zum Kochen. Besucher hatten die Möglichkeit, zwischen Openair-Bereich und der ehemaligen Instandhaltungshalle, in der zu früheren Zeiten mal Dampfloks gewartet wurden, zu wechseln. Drinnen rockten die Hauptbands, draußen spielten Musiker unter einem Zelt während der Umbaupausen. „Hier laufen 50 Jahre Musikgeschichte rauf und runter. Wir haben versucht, das Lineup bunt zu mischen, so dass für jeden etwas dabei ist“, erklärt Veranstalter Frank Ukowski (54) und erklärt weiter: „In diesem Jahr sind neben den bereits etablierten Bands einige neue dabei.“

© Thomas Schmidtke

Zu den alten Hasen lassen sich wohl „The Servants“ zählen. Dass sie Jahrzehnte der Musikgeschichte miterlebt haben, bewies die Band, indem sie Rock ‘n‘ Roll der 1950er Jahre ebenso wie Glam-Rock-Coversongs der 1970er Jahre live auf der Bühne präsentierte.

Ebenfalls am Freitag vor Publikum und schon seit dem Start des Festivals dabei: „Imperial Council“. Ebenfalls rockige Coversongs mit eigenen Interpretationen heizten den Besuchern bei farbigem Scheinwerferlicht und künstlich erzeugten Nebelwolken ein.

„Einfach megamäßig geil“

„Zum ersten Mal werden wir bei Rock am Bahnwerk eine Ballade spielen“, erklang die Stimme eines Gitarristen durchs Mikrofon. Bei dem Klassiker „The Sound of Silence“, des Kultduos „Simon & Garfunkel“, aktuell neu interpretiert von der amerikanischen Metal-Band „Disturbed“, gingen selbst bei den harten Rockern die Smartphones für Videoaufnahmen in die Höhe. Power in der Stimme, Schnelligkeit an den Instrumenten bewiesen „Rocket Row“. Gerade hier konnten viele Zuschauer einfach nur mitzappeln. Durch eine befreundete Band bereits zum zweiten Mal dabei war Peter Sack: „Erstklassige Musik, super Wetter und einfach megamäßig geil“, beschreibt der 49-Jährige das Festival. „Einfach, um bei gutem Wetter Freunde zu treffen“, nannten Max Bornemann (24) und Robert Werner (23) den Grund für den Festival-Besuch. Bei mehreren kühlen Blonden ließen sie den Abend erst spät in der Nacht ausklingen.

„Relate“ bilden den Abschluss am Freitag

 „Formosa“ am Freitag auf der Festivalbühne bei Rock am Bahnwerk
„Formosa“ am Freitag auf der Festivalbühne bei Rock am Bahnwerk © Thomas Schmidtke

Den Abschluss am Freitag bildete die Band „Relate“. Als Fan der Band bekannte sich Marisa Hilt. Die 19-Jährige: „Eigentlich höre ich eher Indierock, aber die Band läuft derzeit bei mir immer im Auto.“ Dass „Relate“ nicht nur auf der CD gut klingen, sondern auch live, zeigte sich auf der Festivalbühne. Im Gepäck hatte die Band: schwarze Hosen, weiße Hemden, rote Krawatten und eine Portion Rock, die mit elektronischen Elementen und modernem Sound unterlegt war.