Gelsenkirchen.. Nach dem externen Gutachten über Nutzungsmöglichkeiten wird das Kulturreferat mit der Ideenfindung betraut. Was die BV-Mitglieder kritisieren.
Die Diskussion um die künftige Nutzung des Volkshauses Rotthausen geht in eine neuerliche Runde, viele, sehr viele weitere dürften noch folgen – zumindest ist das der Eindruck, den die Zuhörer bei der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Süd am Dienstag mitnahmen. Eine Reihe von BV-Mitgliedern waren sichtbar vergrätzt.
Ausgelöst haben die Unmutsäußerungen – etwa von Bezirksbürgermeister Michael Thomas Fath (SPD) und von CDU-Politiker Henning Voß – die Ausführungen von Dr. Volker Bandelow.
Zweifel am Nutzen des teuren Gutachtens
Der Referatsleiter hatte sich vor dem Gremium darüber mokiert, dass das teure Gutachten von Professor Swen Geiss über die Folgenutzung des stark sanierungsbedürftigen Hauses einige Analyseaspekte vermissen lasse. Bandelow nannte unter anderem die Punkte Konkurrenz, Bausubstanz und Kosten. Verärgert war er auch darüber, dass das Referat Kultur nicht einbezogen worden war, jetzt aber den Auftrag erhalten habe, Ideen zu entwickeln, damit das Volkshaus „ein Ort für kulturelle Bildung junger Menschen“ werden kann. Denn nur das kann nach Bandelows Einschätzung das Ziel sein, „denn das Volkshaus ist kein Veranstaltungsort und wird als solcher auch nicht gebraucht“.
Was Voß zu der Feststellung veranlasste, dass „man 90 000 Euro für ein Gutachten ausgegeben hat, das man nicht braucht“ und nun das Kulturreferat ins Boot hole, „was man auch schon vor zwei Jahren hätte tun können.“ Für Voß und Bezirksbürgermeister Fath vertane Zeit: „Nichts ist passiert.“ Fath regte an, den Testbetrieb in kleiner Form fortzuführen, um das Gebäude wenigstens mit Leben zu füllen.
Zumindest ein Grundkonzept für die Folgenutzung des Volkshauses steht: Es basiert darauf, sich auf das Erdgeschoss mit einem Haus-in-Haus-Konzept zu konzentrieren. Also definierte Bereiche Vereinen und Veranstaltungen zuzuordnen. Brandschutz und Barrierefreiheit würden so nicht so arg ins Kontor schlagen, hätten eine größere Genehmigungsfähigkeit und es ließe sich schneller eine „Bespielung“ organisieren. Wie genau die aussehen soll, ist offen, Bandelow bat um „Zeit und Geduld“.
Warten auf Verkauf von Dahlbusch
Eine Hängepartie ist augenscheinlich auch der Verkauf des Zechengeländes Dahlbusch (Schwarzmühlenstraße/Rotthauser Straße). Das zwangsverwaltete Areal umfasst 30 000 Quadratmeter. Weil die Hannoveraner Bank und der Vermarkter – die S & M Immobilienspezialisten aus Heidesheim – an einem Verkauf am Stück festhalten und es zudem für nachfolgende Nutzer hohe und teure Auflagen (Rückhaltebecken / Lärmschutz) in dem Mischgebiet (Wohnen/Gewerbe) zu erfüllen gilt, hat sich nach Angaben der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung nichts getan – und das seit mehr als einem Dutzend Jahren schon.